Interlaken – Die Schweiz setzt in der Handelspolitik weiterhin auf Offenheit und will unter anderem in Asien die Wirtschaftsbeziehungen fördern. «Die Schweiz braucht als kleine aber starke Volkswirtschaft auf der ganzen Welt Verbündete, den Marktzugang sowie verlässliche multilaterale Regeln, um ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können», erklärte Bundespräsidentin Doris Leuthard in ihrer Rede zum Auftakt des Swiss Economic Forum (SEF) am Donnerstag in Interlaken.
«Wir sind in Asien seit Jahren sehr aktiv, weil wir davon überzeugt sind, dass sich die wirtschaftspolitischen Schwergewichte dorthin verschieben werden», sagte Leuthard weiter. Sie verwies dabei etwa auf den Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jingpin im Januar in der Schweiz zur Stärkung der Handelsbeziehungen. Im laufenden Jahr werde man darüber hinaus mit Indien oder Indonesien die Beziehungen pflegen.
Aber auch Europa bleibe ein wichtiger Partner für die Schweiz, unterstrich Leuthard. «Der Bundesrat ist davon überzeugt, dass wir die Zusammenarbeit mit Europa suchen und die Probleme lösen müssen», sagte sie am SEF. Nachdem wichtige Dossiers in den Beziehungen mit der EU während beinahe drei Jahren liegen geblieben seien, wachse nun in Europa die Überzeugung, dass die Schweiz ein wichtiger Partner sei.
Am Donnerstag ist das SEF eröffnet worden. Bis am (morgigen) Freitag treffen sich im Kursaal Interlaken knapp 1’400 Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien zum Networking und Austausch.
«Live the wild»
Die 19. Ausgabe des SEF steht unter dem Motto «Live the wild». Die Veranstalter stellen damit den Anpassungsprozess an die «New Economy» in den Fokus. Der Umstieg auf eine auf Dienstleistungen, insbesondere webbasierte Dienste ausgerichtete Wirtschaft, erfordere von allen Beteiligten neue Fähigkeiten, schreiben die Veranstalter.
Nebst Doris Leuthard werden am diesjährigen SEF etwa auch der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Barak, der britische Historiker und Bestseller-Autor Timothy Garton Ash sowie der Direktor der MIT-Initiative «Digitale Wirtschaft» Erik Brynjolfsson auftreten.
Grosse Namen aus der Wirtschaft sind in der Ausgabe 2017 etwas dünner gesät als in den vergangenen Ausgaben. Zu den prominentesten Rednern zählen etwa ABB-Verwaltungsratspräsident Peter Voser oder Swisscom- und Coop-Präsident Hansueli Loosli, die am späten Donnerstagnachmittag mit weiteren Vertretern aus der Wirtschaft über Strategiethemen diskutieren. (awp/mc/ps)