Stäfa / Zürich – Der Sensorenhersteller Sensirion geht voraussichtlich am 22. März an die Börse. Mit der angestrebten Preisspanne wird das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 438 bis 545 Mio CHF kommen. Ins Publikum gegeben werden je nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption bis knapp 58% der Aktien. Ein Drittel der Aktien wird einer Gruppe von Ankeraktionären gehören, die Sensirion faktisch kontrollieren werden.
Ausgegeben werden rund 8,1 Mio Aktien, wovon 6,15 Mio vom bisherigen Mehrheitsaktionärs Gottlieb Knoch abgegeben werden, die übrigen werden neu geschaffen. Darüber hinaus wurde den federführenden Banken Credit Suisse, J.P. Morgan und Bank Vontobel eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 1,22 Mio Aktien eingeräumt. Die Preisspanne wurde auf 28 bis 36 CHF festgelegt, wie aus den Unterlagen hervorgeht, die am Montag mit dem Start der Bookbuilding-Phase veröffentlicht wurde.
Schon fest steht, dass Sensirion mächtige Ankeraktionäre haben wird. Die Unternehmensgründer und Sensirion-Co-Verwaltungsratspräsidenten Felix Mayer und Moritz Lechner bilden zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft 7-Industries und der Ernst-Göhner-Stiftung eine Aktionärsgruppe. Der entsprechende Aktionärsbindungsvertrag ist auf 20 Jahre ausgelegt und enthält ein gegenseitiges Vorkaufsrecht, wie Co-VRP Lechner am Montag vor den Medien ausführte.
Um Sensirion vor unfreundlichen Übernahmen zu schützen, wird es zudem eine Vinkulierung geben. Die Schwelle, bis zu welcher Sensirion-Titel im Aktienbuch eingetragen werden, liegt bei 5%. «Das Hauptziel der Vinkulierung ist, die Unabhängigkeit des Unternehmens und die langfristige Innovation sicherzustellen», sagte Lechner.
Neben den Publikumsaktionären und der Aktionärsgruppe wird es zwei weitere bisherige Aktionäre mit einer gewichtigen Zahl von Sensirion-Aktien geben. Einer davon ist Gottlieb Knoch, der einen Grossteil seiner Anteile für das IPO zur Verfügung stellt. Die Sensirion-Aktien werden dereinst unter dem Tickersymbol «Sens» gehandelt.
Organisches Wachstum zwischen 10 und 15 Prozent
Zusammen mit den Details zum Börsengang gab die Sensirion-Führung auch eine erste Guidance fürs Geschäftsjahr 2018 ab. Sensirion-Chef Marc von Waldkirch stellte ein Umsatzwachstum von 15 bis 18% sowie eine adj. EBITDA-Marge von 15-16% in Aussicht. Geprägt ist diese Guidance noch von einer Akquisition, die letztes Jahr getätigt wurde und die sich 2018 positiv auf das Umsatzwachstum, aber negativ auf die operative Marge auswirkt. Mittelfristig rechnet Sensirion nämlich mit einem jährlichen organischen Wachstum von 10 bis 15% und einer EBITDA-Marge von gegen 20%.
Damit könnte Sensirion sein Wachstumstempo und die Profitabilität der letzten Haare halten: Für 2017 meldete das Unternehmen einen Umsatz von 148 Mio CHF, rund 13% mehr als 2016. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 26 Mio CHF und lag damit auf dem Vorjahreswert. 2017 erreichte Sensirion eine EBITDA-Marge von knapp 18%, 2016 lag sie gar bei 20%. 23% des Umsatzes wandte Sensirion zudem für die Forschung und Entwicklung auf.
Dies soll auch in Zukunft so bleiben. Zudem sollen weitere Mittel ins Wachstum fliessen. Sensirion sieht seine Aktien denn auch nicht als Dividendentitel. «Sensirion ist prinzipiell ein Wachstumsunternehmen», sagte Lechner. «Das heisst aber nicht, dass es nie eine Dividende geben wird.» (awp/mc/ps)