Stäfa – Der Sensorenhersteller Sensirion hebt den Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 an. Die Gruppe hat nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie von einer weltweit stark erhöhten Nachfrage nach Gasflusssensoren für Beatmungsgeräte profitiert. Besser als erwartet verlief zudem die Lancierung neuer Produkte.
Konkret rechnet Sensirion im Geschäftsjahr 2020 laut Mitteilung vom Montag mit einem Umsatz im Bereich von 200 bis 240 Millionen Franken. Bislang lag die Guidance bei 178 bis 188 Millionen, nachdem der Umsatz im Jahr 2019 um 2 Prozent auf 171 Millionen gestiegen war. Für das erste Halbjahr allein geht die Firma von ein Umsatz von 113 Millionen Franken nach zuvor 84 Millionen aus.
Hohe Nachffrage nach Flusssensoren für Beatmungsgeräte
Das Sensorengeschäft habe sich in Zeiten von Corona als robust erwiesen, schreibt Sensirion. Im Medizinaltechnikgeschäft konnte die Firma von der weltweiten Corona-Bedrohung profitieren, denn die Flusssensoren für Beatmungsgeräten hätten sich einer grossen Nachfrage erfreut. Der Umsatz mit diesen Produkten habe sich im ersten Halbjahr auf rund 23 Millionen von 3 Millionen im Vorjahr vervielfacht.
Es sei gelungen, die Produktionskapazitäten dieser Flusssensoren innert weniger Wochen zu erhöhen, heisst es. Der Höhepunkt der Lieferungen wird im zweiten und dritten Quartal erwartet, ab Abfabg 2021 wird dann eine Normalisierung der Nachfrage nach den Flusssensoren erwartet.
Gut lief auch das Geschäft mit den neuen Produktfamilien von Feinstaub- und CO2-Sensor. Die Ramp-ups verschiedener Neuprojekte seien trotz Corona stärker als erwartet ausgefallen, heisst es.
Derweil habe das bestehende Geschäft mit Feuchte-, sowie Gas- und Flüssigkeitsdurchflusssensoren für den Automobilbereich nach einem starken Start ins Jahr Corona-bedingt erste Abschwächungen erfahren. Weitere Absatzmärkte wie Industrial oder Consumer entwickeln sich laut Sensirion in der Krise bis jetzt als ziemlich robust.
Langfristig positive Aussichten
Mit Blick auf die EBITDA-Marge geht das Unternehmen für 2020 unverändert von einer Verbesserung aus. Mitte März anlässlich der Bilanzmedienkonferenz war von einer Steigerung von 12 Prozent in den Bereich von 14 bis 16 Prozent die Rede. Die Bruttomarge dürfte sich den Angaben zufolge indes stabil entwickeln. Sie lag 2019 bei knapp 54 Prozent.
Langfristig sieht sich Sensirion in ihrer strategischen Ausrichtung bestätigt, so die Mitteilung. Das hätten die Ramp-ups der letzten Monate gezeigt. Zudem seien trotz Corona-bedingter Einschränkungen alle strategischen Entwicklungsprojekte wie geplant gelaufen. Sensirion halte somit an den guten mittel- und langfristigen Wachstumsaussichten fest, heisst es.
Die detaillierten Ergebnisse des ersten Halbjahres 2020 werden am 19. August veröffentlicht. (awp/mc/pg)