Sensirion mit tieferer operativen Marge

Marc von Waldkirch

Sensirion-CEO Marc von Waldkirch. (Foto: Sensirion)

Stäfa – Der Sensorenhersteller Sensirion, der seit letztem März an der Börse kotiert ist, hat 2018 den Umsatz deutlich ausgeweitet. Das operative Ergebnis konnte jedoch auch unter Ausklammerung von Sondereffekten nicht mit dem Umsatzwachstum mithalten. Aufgrund der Kosten für den Börsengang schrieb das Unternehmen unter dem Strich einen Verlust.

Der Umsatz wurde um 18 Prozent auf 174,8 Millionen Franken verbessert, wie das Unternehmen mit Sitz in Stäfa am Donnerstag mitteilt. Dabei belief sich das organische Wachstum auf 11 Prozent. Das akquisitorische Wachstum aufgrund des im Herbst 2017 von AIC übernommenen Sensormodulgeschäfts betrug 6 Prozent und 1 Prozent ist auf Währungseffekte zurückzuführen.

Unter anderem aufgrund einer tieferen Bruttomarge – diese sank von 57,5 Prozent im Jahr 2017 auf 53,2 Prozent im vergangenen Jahr – konnte Sensirion das operative Ergebnis nicht im selben Ausmass wie den Umsatz steigern. Der um die Kosten des Börsengangs bereinigte EBITDA belief sich auf 27,8 Millionen Franken, was einem Plus von 6,2 Prozent entspricht. Die adjustierte EBITDA-Marge sank von 17,7 Prozent auf 15,9 Prozent.

Verlust von 4,4 Mrd Franken
Unter dem Strich schrieb Sensirion einen Verlust von 4,4 Millionen Franken, was indes hauptsächlich auf die Kosten für den Börsengang und einem dabei durchgeführten Mitarbeiterbeteiligungsprogramm zurückzuführen ist. Bereits im Vorjahr resultierte ein Reinverlust von rund 0,8 Millionen Franken.

Fürs laufende Jahr rechnet Sensirion mit einem Umsatz im Bereich von 175 bis 190 Millionen Franken, einer stabile Bruttomarge zwischen 52 Prozent und 54 Prozent und einer bereinigte EBITDA-Marge im Bereich von 15-17 Prozent. Dabei geht das Management davon aus, dass – ausgelöst durch wirtschaftliche und politische Unsicherheiten sowie Lageroptimierungen bei den Kunden – weiterhin eine schwächere Marktnachfrage vorherrscht. Dagegen wird für die zweite Jahreshälfte ein positiver Trend erwartet, allerdings nur, sofern sich die geopolitischen Spannungen nicht verschärften, wie Sensirion schreibt.

Wachstum in allen Teilmärkten
Die Umsatzsteigerung des vergangenen Jahres stützt sich auf alle Märkte, in denen Sensirion tätig ist. Akquisitionsbedingt mit Abstand am deutlichsten zugelegt haben die Umsätze im Automobilmarkt. Dort betrug das Umsatzplus 31 Prozent, wovon 8 Prozent organisches Wachstum waren. Mit 53,9 Millionen Franken erzielte Sensirion 2018 über 30 Prozent des Umsatzes als Zulieferer der Automobilindustrie.

Ein gutes Wachstum weist Sensirion aber auch im Medizinalmarkt (+15%) und im sogenannten Industriemarkt (+14%), zu dem beispielsweise Sensoren für Gaszähler, Klimatechnik und Industrieautomatisationen zusammengefasst werden, aus, etwas moderater ist es im Unterhaltungselektronikmarkt (+3%).

Zwei neue Verwaltungsräte
An der kommenden Generalversammlung werden den Aktionären mit François Gabella und Franz Studer zwei neue Verwaltungsräte zur Wahl vorgeschlagen. Markus Glauser dagegen wird sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Gabella war bis vor kurzem CEO von Lem, nun sitzt er beim Komponentenhersteller ebenfalls im Verwaltungsrat. Studer ist Investment Director der EGS Beteiligungen AG. (awp/mc/pg)

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