Sensirion schreibt im ersten Semester erneut Verlust
Stäfa – Sensirion hat im ersten Halbjahr 2019 erneut einen Verlust erlitten. Die Automobilkrise, eine schwächelnde Konjunktur insgesamt sowie die Handelskonflikte machen dem Sensorenhersteller zu schaffen.
Der Umsatz ging in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 6,9 Prozent auf 83,9 Millionen Franken zurück. Im Juli hatte die Gesellschaft bereits einen Rückgang in etwa in der Grössenordnung in Aussicht gestellt. Der starke Rückgang war primär auf die Automobilsparte zurückzuführen, in welcher der Umsatz um 14 Prozent einbrach.
Infolge der aktuellen Krise in der Automobilindustrie, der deutlich niedrigeren weltweiten Industrieproduktion wie auch der anhaltenden globalen Handelsauseinandersetzungen habe Sensirion ein «herausforderndes» erstes Semester hinter sich, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. «Wir spüren aktuell in allen Märkten eine reduzierte Nachfrage und eine weiterhin geringe Visibilität.» Nach wie vor gebe es auch keine Signale seitens der Kunden für die ursprünglich zu Beginn des Jahres erwartete Erholung im zweiten Halbjahr 2019. Sensirion habe aber weder Kunden noch laufende Projekte verloren.
Schätzungen verfehlt
Der um Sondereffekte bereinigte EBITDA, an dem das Unternehmen seine Profitabilität misst, brach auf 8,4 Millionen von 15,4 Millionen im Vorjahr ein. Damit sank die Marge auf 10,0 Prozent (VJ 17,1%).
Unter dem Strich resultierte ein Halbjahresverlust von 1,9 Millionen, der in etwa gleich hoch ausfiel wie 2018 (2,0 Mio). Belastet hatten im Vorjahr Kosten für den Börsengang und für ein damit zusammenhängendes Mitarbeiterprogramm. Der Sensorenhersteller ist seit März 2018 an der SIX kotiert.
Mit den aktuellen Zahlen verfehlte Sensirion die Schätzungen von Analysten. JPMorgen und Vontobel hatten im Vorfeld mit einem bereinigten EBITDA in der Höhe von 10,1 Millionen respektive 9,1 Millionen gerechnet sowie mit einem Reinverlust von 0,7 Millionen respektive 1,1 Millionen.
«Intensiviertes Kostenmanagement»
Mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf hatte Sensirion Anfang Juli bereits die Erwartungen für 2019 gesenkt. Neu wird für das laufende Jahr insgesamt mit einem Umsatz zwischen 160 und 170 Millionen Franken gerechnet, nach zuvor 175 bis 190 Millionen Franken. Davon sollen 9 bis 12 Prozent statt 15 bis 16 Prozent als Betriebsgewinn auf Stufe bereinigtem EBITDA übrigbleiben. Bei der Bruttomarge erwartet das Unternehmen unverändert einen Wert von 52 bis 54 Prozent.
Die mittel- bis langfristigen Wachstumsaussichten allerdings werden bestätigt. Trotz aktuell schwierigem Marktumfeld blieben diese unverändert gut, heisst es dazu. Und die Markttrends, die Technologien und die Produktpipeline stimmten.
So seien im Automobilbereich in den vergangenen Monaten einige wichtige Neuprojekte für Module gewonnen worden. Und im Industriebereich gebe es eine zunehmende Nachfrage nach höherwertigen Kombimodulen. An der bisherigen F&E-Intensität und am laufenden Ausbau des Produktionsstandorts in China halte Sensirion fest. Gleichzeitig reagiere man auf das herausfordernde Marktumfeld mit einem «intensivierten Kostenmanagement». (awp/mc/pg)