Stäfa – Der Gewinn ist beim Sensorenhersteller Sensirion im ersten Semester 2023 fast komplett weggebrochen. Die Guidance für die Betriebsmarge wurde nun noch einmal nach unten angepasst.
Der Betriebsgewinn von Sensirion auf Stufe EBITDA brach in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 10,7 Millionen von 48,9 Millionen Franken regelrecht ein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Entsprechend ging auch die EBITDA-Marge auf 8,7 Prozent stark zurück (VJ 29,6%). Aufgrund der tiefen variablen Kosten der Produkte habe die Marge überproportional auf die Umsatzveränderungen regiert, heisst es erklärend dazu.
Keine Überraschung
Unter dem Strich verblieb ein nur noch magerer Gewinn von 1,4 Millionen Franken, nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch 35,0 Millionen Franken verdient hatte. Überraschend kommt der Rückgang jedoch nicht, denn bereits Mitte Juli hatte das Unternehmen die Erwartungen in einer Gewinnwarnung deutlich nach unten korrigiert. Jedoch verfehlte das Unternehmend die Prognosen der Analysten mit seinen Zahlen recht deutlich.
Umsatz ein Viertel tiefer als im Vorjahr
Der Umsatz kam final bei 123,2 Millionen Franken zu liegen und damit im Rahmen der Gewinnwarnung von Mitte Juli. Dies ist ein Minus von 25 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.
Zusätzlich hat das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr bei der EBIDA-Marge noch einmal auf «einen höheren einstelligen Prozentbereich» gesenkt, nachdem das Unternehmen bei der Gewinnwarnung noch von einem Wert um die 10 Prozent ausgegangen war. Unter anderem sei der schwächere US-Dollar stärker berücksichtigt worden, heisst es weiter. Der Umsatz für das Gesamtjahr soll unverändert zwischen 235 bis 255 Millionen Franken zu liegen kommen.
Nur geringe Visibilität
Den deutlichen Rückgang beim Umsatz führt Sensirion auf eine generell schwache Nachfrage der Endkonsumenten zurück. Insbesondere die Bereiche Appliance und Consumer seien davon stark betroffen.
Ferner habe sich der Lagerabbau in der gesamten Lieferkette verstärkt. Zudem bleibe die Visibilität aufgrund der geopolitischen und makroökonomischen Herausforderungen tief, schreibt Sensirion weiter.
Die Marktpreise hätten sich hingegen wie erwartet entwickelt. Ferner hat Sensirion nach eigenen Angaben weder Kunden noch laufende Projekte verloren.
Mittel- und Langfristaussichten intakt
Den starken Rückgang im laufenden Jahr bezeichnet Sensirion als eine «endmarkt-bedingte, temporäre Nachfragedelle», die auf ein Vorjahr mit sehr starkem Wachstum folgt. Daher seien die mittel- und langfristigen Aussichten weiterhin intakt.
So bestätigte das Unternehmen seine Mittelfrist-Guidance, in der es über den Zyklus von 3 bis 5 Jahren ein mittleres jährliches Wachstum von 10 bis 15 Prozent bei einer mittleren EBITDA-Marge von 17 Prozent erwartet. (awp/mc/pg)