Sensirion verringert 2019 Verlust und bestätigt Mittelfristziele
Stäfa – Der Sensorenhersteller Sensirion hat 2019 weniger umgesetzt. Im zweiten Halbjahr konnte indes ein Teil des Umsatzrückgangs aus dem ersten Semester wettgemacht werden. Unter dem Strich resultierte ein Verlust, der aber geringer als im Vorjahr ausfiel. Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen vorsichtig.
Konkret verminderte sich der Umsatz um 2,2 Prozent auf 171,0 Millionen Franken, wie Sensirion am Dienstag mitteilte. Damit lag der Wert leicht über der vom Unternehmen im vergangenen Juli auf 160 bis 170 Millionen nach unten revidierten Guidance. Die Markterwartungen (AWP-Konsens), die im Schnitt bei 167,1 Millionen lagen, wurden ebenfalls übertroffen,
Das gegenüber den Erwartungen bessere Resultat sei Dank eines stärkeren zweiten Halbjahres erreicht worden, in dem mittels Neugeschäft ein moderates Wachstum von knapp 4 Prozent gegenüber dem ersten Semester erzielt wurde, schrieb Sensirion weiter.
Die Bruttomarge blieb mit 53,7 Prozent stabil und innerhalb der kommunizierten Erwartungen. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA erhöhte sich auf 12,3 Millionen von 9,2 Millionen. Aufgrund der hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (24% des Umsatzes) und der tiefen variablen Produktkosten nahm der bereinigte EBITDA indes auf 20,4 Millionen von 27,8 Millionen ab. Die um Sondereffekte bereinigte EBITDA-Marge erreichte 12,0 Prozent und lag dank eines intensivierten Kostenmanagements am oberen Ende der im Sommer revidierten Erwartungen.
Auswirkungen Coronavirus schwierig abschätzbar
Unter Berücksichtigung des Sonderaufwandes von 6,5 Millionen im Zusammenhang mit der letzten Tranche des IPO Loyalty Share Programms wurde ein Nettoverlust für die Periode von 2,7 Millionen nach einem solchen von 6,4 Millionen im Vorjahr ausgewiesen. Die Analysten von JPMorgan und der Bank Vontobel hatten mit einem Verlust von 4,5 Millionen respektive 5,2 Millionen kalkuliert.
Ein Ausblick auf 2020 sei angesichts der aktuell rasch ändernden Lage schwierig, schrieb die Gesellschaft weiter. Die globale wirtschaftliche Situation bleibe fragil und anspruchsvoll angesichts der weiterhin angespannten geopolitischen Rahmenbedingungen und der ungelösten Coronavirus-Epidemie.
Unter der Annahme, dass sich das Marktumfeld wie auch die Wechselkurse nicht wesentlich verschlechtern, rechnet Sensirion für das Gesamtjahr 2020 mit einem Umsatzwachstum von 4 Prozent bis 10 Prozent auf 178 Millionen bis 188 Millionen bei einer stabil starken Bruttomarge von 52 bis 54 Prozent. Auf Stufe bereinigte EBITDA-Marge wird mit einer Verbesserung auf 14 bis 16 Prozent gerechnet. Das mittelfristige jährliche Umsatzwachstumsziel von 10 bis 15 Prozent wird bestätigt.
Bestellung im Automobilmarkt stabilisiert
Im Automobilmarkt resultierte ein Umsatzrückgang von 4,8 Prozent auf 51,3 Millionen. Dabei war das erste Halbjahr sehr schwach, hiess es weiter. Im zweiten Halbjahr hätten sich die Bestellungen dann aber zusehends stabilisiert.
Der Umsatz in der Medizintechnik lag mit 35,1 Millionen um 8,9 Prozent unter dem Vorjahresumsatz. Dieser Rückgang ist den Angaben zufolge primär die Folge eines Basiseffektes. Im breit diversifizierten Industriemarkt wurde mit 70,3 Millionen Umsatz ein Wachstum von 2,5 Prozent und im Markt Consumer ein solches von 3,1 Prozent auf 14,1 Millionen erzielt. (awp/mc/ps)