Heerbrugg – Die in der Komponentenfertigung und im Baubedarfshandel tätige SFS-Gruppe hat 2018 von Akquisitionen profitiert und den Gewinn gesteigert. Beim Betriebsgewinn wurde das selbstgesteckte Ziel nicht erreicht.
Der Reingewinn von SFS verbesserte sich 2018 gegenüber dem Vorjahr um rund 22 Prozent auf 193,9 Millionen Franken. Davon werden auch die Aktionäre profitieren: Die Dividende soll auf 2,00 Franken von 1,90 Franken im Vorjahr steigen, wie SFS am Freitag mitteilte.
Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Konzerngewinn leicht übertroffen. Bei der Dividende hatten einige wohl eine deutlichere Steigerung erwartet. Laut AWP-Konsens wurde beim Reingewinn ein Wert von 192 Millionen Franken erwartet und bei der Dividende 2,05 Franken je Aktie.
Mit dem nun definitiven EBIT-Wert von 243,1 Millionen Franken (+4,2%) und einer entsprechenden Marge von 14,0 Prozent (VJ 14,3%) bestätigte sich die im Januar genannte Entwicklung beim Betriebsgewinn. Das ursprünglich angestrebte Ziel einer Verbesserung der Marge wurde jedoch nicht erreicht.
Umsatzziele verfehlt
Als Gründe für die etwas tiefere Profitabilität werden Mixeffekte, das stärkere Wachstum in den Segmenten Fastening Systems und Distribution & Logistics sowie der starke Nachfragerückgang im Schlussquartal genannt. Im Segment Fastening Systems hatte SFS Anfang Juli 2018 den Anteil an der im Bereich Befestigungssysteme für den Holzbau tätigen Firma Heco auf 51 Prozent erhöht und erstmals konsolidiert.
Die Umsatzzahlen und eine Indikation zum Betriebsgewinn hatte SFS bereits Ende Januar bekannt gegeben. Dabei wies das Ostschweizer Unternehmen einen um 6,5 Prozent höheren Umsatz von 1,74 Milliarden Franken aus. Das eigene Ziel mit einer Steigerung um 7 bis 9 Prozent wurde damit verfehlt. Als Gründe wurde ein unerwartet deutlicher Rückgang bei der Nachfrage vor allem von Kunden der Automobil- und Elektronikindustrie im Schlussquartal genannt.
Für das laufende Jahr stellt SFS ein Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent in Aussicht. Die EBIT-Marge soll in einer Bandbreite von 13 bis 15 Prozent zu liegen kommen. Aufgrund der Handelsspannungen zwischen den USA und China und der Verlangsamung der Weltwirtschaft wird ein volatiles Umfeld erwartet.
Gespräche mit Triangle weit fortgeschritten
Zudem sind offenbar die seit vergangenem Oktober bekannten Verhandlungen mit der amerikanischen Triangle Fasteners Corporation über eine strategische Zusammenarbeit vorangekommen. Die Gespräche seien «weit fortgeschritten» und SFS erwartet «in den nächsten Wochen definitive Verhandlungsergebnisse», wie es weiter hiess.
Triangle beliefert nach früheren Angaben die Bauindustrie mit Verbindungselementen, Werkzeugen, Dichtstoffen und Zubehör. Sie wurde 1977 gegründet und verfügt über 23 Standorte in den USA. Die Gruppe mit Hauptsitz in Pittsburgh beschäftigt 192 Angestellte. (awp/mc/pg)