Heinrich Spoerry, CEO und VR-Delegierter SFS Holding AG.
Heerbrugg – Der Metallverarbeiter SFS Group hat im Geschäftsjahr 2014 den Umsatz gesteigert und rechnet mit einer verbesserten Profitabilität. Sorgen macht sich das Unternehmen hingegen wegen der Aufwertung des Frankens. Deshalb plant das Ostschweizer Unternehmen, gewisse Aktivitäten rascher als bisher geplant ins Ausland zu verlagern.
SFS ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. In der Mitteilung vom Donnerstag ist von «gutem Wachstum bei gesteigerter Profitabilität» die Rede. Beim Umsatz legte das Unternehmen um 3,9% auf 1,38 Mrd CHF zu. Damit wurden die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen, diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) Verkäufe von 1,37 Mrd erwartet.
Unter Ausklammerung der Veränderungen im Konsolidierungskreis, der Wechselkurseinflüsse sowie der Umsätze aus den nicht zum Kerngeschäft zählenden Handelsaktivitäten habe ein organisches Wachstum von 5,1% resultiert, teilte das seit letztem Jahr an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen am Donnerstag mit.
Wachstum in Amerika und Europa – Schweiz rückläufig
Gewachsen ist SFS vor allem dank der Sparte Engineered Components, die um 8,1% auf 727,2 Mio zulegte. Speziell im zweiten Semester sei eine gute Dynamik verzeichnet worden, heisst es dazu. Die kleinere Sparte Fastening Systems (Befestigungssysteme) wuchs um 2% (336,7 Mio), der Bereich Distribution&Logistics (SFS unimarket) musste hingegen eine Einbusse um 2,6% auf 319,1 Mio hinnehmen.
Regional nahmen die Umsätze in Amerika (+13%), Europa (+5,4%) und Asien (+4,9%) zu, während sie in der Schweiz um 2,8% zurückgingen. Europa ist mit einem Anteil von gut 41% am Umsatz noch wichtiger geworden, während die Bedeutung der Schweiz (23%) leicht abnahm. Asien kommt auf einen Anteil von 24%, Amerika auf 11%.
SFS gibt ausserdem einen ersten Hinweis auf die Gewinnentwicklung. So sei die EBITA-Marge auf vergleichbarer Basis auf 14,1% von 13,3% gestiegen. Laut einem Sprecher war dies möglich, obwohl gleichzeitig in die Innovationskraft des Unternehmens investiert worden sei. Die genauen Werte sollen am 6. März veröffentlicht werden.
Sorgen wegen SNB-Entscheid
Zudem äussert sich das Unternehmen zu den Folgen des SNB-Entscheids von letzter Woche. Das Ungleichgewicht zwischen Erträgen in verschiedenen Fremdwährungen und Kosten in Schweizer Franken habe sich zwar in den letzten Jahren deutlich reduziert. Dennoch habe die starke Aufwertung des Frankens «erhebliche Auswirkungen» auf die zukünftigen Umsätze und Betriebsergebnisse.
Konkret hätte sich der Umsatz 2014 demnach bei einem CHF-Kursniveau von 1,10 zum Euro und 0,90 zum USD bei sonst gleichbleibenden Bedingungen um rund 120 Mio CHF reduziert, und die EBITA-Marge wäre um 100 bis 140 Basispunkte negativ beeinflusst worden, heisst es in der Mitteilung. Beim Parität-Szenario für den Euro für 2014 wären laut einem Sprecher noch einmal deutliche tiefere Kennzahlen herausgekommen.
Auslagerungen geplant
Diese Szenario-Werte haben laut dem Sprecher jedoch keinen Prognose-Charakter. Denn nun würden arbeitsintensive Aktivitäten mit beschränktem Know-how und Technologiegehalt rascher als bisher geplant in eigene Werke ausserhalb der Schweiz verlagert und Sortimente vereinzelt fremd beschafft. Weitere Massnahmen seien in Prüfung. Die Verlagerung könne derzeit noch nicht quantifiziert werden, so der Sprecher weiter. Derzeit beschäftigt das Unternehmen in der Schweiz gut 2’200 der rund 8’700 Mitarbeiter, davon laut dem Sprecher rund 1’500 in der Fertigung.(awp/mc/pg)