Heerbrugg – Der Metallverarbeiter SFS Group ist im Geschäftsjahr 2016 laut eigenen Aussagen «solide» gewachsen und hat die Profitabilität markant verbessert. Besonders gut hat sich das Geschäft in der Marktregion Amerika entwickelt. Demgegenüber ging der Umsatz in Asien zurück. Am Freitag zum Börsenstart markierte der Titel ein Allzeithoch.
Der Umsatz der Gruppe wuchs im Berichtsjahr um 4,4% auf 1,44 Mrd CHF, wie SFS in einer Mitteilung vom Freitag schreibt. Nach einem Plus von 2,7% in der ersten Jahreshälfte resultierte im zweiten Halbjahr gar ein Anstieg von 5,9%.
Im Gesamtjahr hat das Management um CEO Jens Breu die eigenen Erwartungen übertroffen, hatte man doch ein Wachstum «um die 2%» angepeilt. Auch die Analystenschätzungen lagen im Vorfeld der Publikation mit 1,41 Mrd CHF unter dem nun ausgewiesenen Umsatz.
Im Kerngeschäft sei SFS organisch sogar um 5,9% gewachsen, heisst es weiter. Währungseffekte haben sich mit 0,9% und Veränderungen im Konsolidierungskreis mit 1,5% positiv auf die Entwicklung ausgewirkt. Demgegenüber fielen im nicht zum Kern gehörenden Handelsgeschäft des Segments Engineered Components 50 Mio CHF an Umsatz bzw. 3,9% weg.
Beschleunigtes Wachstum mit Fastening Systems
Insgesamt hat der Umsatz bei Engineered Components im Gesamtjahr um 3,8% auf 768 Mio zugelegt. Allerdings verharrte er unter Berücksichtigung von Akquisitions- und Währungseffekten auf dem Vorjahresniveau. Klammert man das Handelsgeschäft der Division Electronics aus, dann wäre der Umsatz um 8,0% in die Höhe geklettert. Zu diesem Anstieg hätten die Lancierung und der Hochlauf wichtiger Kundenprojekte beigetragen.
Bei der Sparte Fastening Systems (Befestigungssysteme) gingen die Verkäufe um 8,8% (bereinigt +6,9%) auf 356 Mio hoch und beim Bereich Distribution&Logistics (SFS unimarket) um 1,1% auf 313 Mio. Das Marktumfeld von SFS unimarket sei seit Januar 2015 von der Aufwertung des Schweizers Frankens belastet. Man habe aber wichtige Projekte im Bereich der digitalisierten Warenbewirtschaftungssysteme gewonnen, so die Mitteilung.
Starkes Amerika-Wachstum
In der Region Amerika legte SFS im Umsatz um 22% (bereinigt: +15%) auf 201 Mio CHF zu. Die wesentlichen Treiber seien der Hochlauf von Neuprojekten sowie das generell freundliche wirtschaftliche Umfeld gewesen. Mit der Integration der Ende 2016 übernommenen Tegra Medical werde sich der Amerika-Anteil am Gesamtumsatz voraussichtlich von 14% auf rund 20% erhöhen.
Mit einem Anteil von 42% ist SFS in Europa am stärksten vertreten. Dank Markterfolgen in den Segmenten Engineered Components und Fastening Systems wuchs der Umsatz um 12% auf 602 Mio CHF. Im Heimmarkt Schweiz betrug das Wachstum 3,1% auf 325 Mio.
Einen Rückgang von 14% auf 304 Mio CHF musste SFS in Asien hinnehmen. Der Grund dafür sei das Auslaufen des Handelsgeschäfts im Bereich Engineered Components.
Marge verbessert
Die operative Marge hat SFS im Jahr 2016 deutlich verbessert. Die EBITA-Marge nach Abzug von Buchgewinnen auf Gebäudeverkäufen kletterte auf 14,4% gegenüber 12,5% im Vorjahr. Die rapportierte Marge werde dank den Gewinnen auf Gebäudeverkäufen (rund 9 Mio CHF) gar noch leicht höher ausfallen.
Den Grund für den markanten Anstieg sieht SFS im Verkauf von innovativen Produkten, der Realisierung von Skaleneffekten dank besserer Werksauslastung sowie auch in den gegen die Frankenstärke ergriffenen Massnahmen. Den vollständigen Zahlenausweis für 2016 legt SFS am 10. März vorgelegt.
Aktie legt leicht zu
Analysten finden lobende Worte vornehmlich zur Profitabilität. Für Michal Lichvar von Vontobel war die EBITA-Marge unerwartet und beeindruckend, bei Kepler Cheuvreux spricht Analyst Hans-Joachim Heimbuerger von einer «exzellenten» Profitabilität.
An der Börse warfen die News aber keine grossen Wellen. Die SFS-Aktie legte am Freitag 0,6% auf 87,00 CHF zu, dies allerdings in einem schwachen Gesamtmarkt (SPI -0,3%). In der Startphase markierten die Titel bei 88,90 CHF ein Allzeithoch. (awp/mc/upd/ps)