SGB fordert generell bis zu 1,5 Prozent mehr Lohn

SGB fordert generell bis zu 1,5 Prozent mehr Lohn

SGB-Präsident Paul Rechsteiner.

Bern – In den meisten Branchen und Unternehmen der Schweizer Wirtschaft präsentiert sich die Lage nach Ansicht des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes positiv. Deshalb fordern die SGB-Verbände Lohnerhöhungen bis zu 1.5 Prozent. Sie sollen möglichst generell erfolgen. Besonders zu berücksichtigen seien die langjährigen Mitarbeitenden, wie der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) am Mittwoch mitteilt.

Die Entwicklung der Binnenwirtschaft verlaufe robust, Banken und Versicherungen machten wieder Gewinne, und bei der Exportwirtschaft, die den überbewerteten Franken spürt, habe die Erholung der Konjunktur in der EU und der billigere Einkauf von Vorprodukten für Entlastung gesorgt, so der SGV. «Deshalb sind bei allen Unterschieden zwischen Branchen und Unternehmen Lohnverbesserungen im Umfang bis zu 1.5 Prozent gut begründet», sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner.

Damit die unteren und mittleren Einkommen ihren verdienten Anteil am guten Gang der Wirtschaft erhielten, müssten die Lohnerhöhungen generell gewährt werden. Ein besonderer Nachholbedarf zeige sich zudem bei den langjährigen Mitarbeitenden. Denn bei diesen sei das Lohnwachstum in den letzten 10 Jahren deutlich hinter dem Schweizer Mittel zurückgeblieben, hält der Gewerkschaftsdachverband in seiner Mitteilung fest.

1.5% auf dem Bau
Die Unia fordert für das Bauhauptgewerbe eine generelle Lohnerhöhung von 1.5%. «Dies ist für die Firmen möglich und für die Bauarbeiter nötig», sagte Unia-Präsidentin Vania Alleva. Für das boomende Ausbau- sowie das Transportgewerbe verlangt Unia 1 Prozent generell mehr Lohn. Für Chemie und Pharma fordert die Unia 120 Franken mehr pro Monat, für die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie die Lebens- und Genussmittelindustrie je 80 Franken. Im Detailhandel fordert die Unia gezielt Lohnerhöhungen für ausgebildete und erfahrene Beschäftigte.

Erhöhung bei Post und Postfinance schon vereinbart
Für Post und Postfinance hat die Gewerkschaft Syndicom für 2016 eine Lohnerhöhung von 0.6 Prozent und eine Einmalzahlung von 400.- bereits vereinbart. Im Telecombereich fordert die Gewerkschaft 1 Prozent, bei den grossen Medienhäusern mindestens 100 Franken mehr, wie Syndicom-Präsident Alain Carrupt ausführte.

Unverständlich sei hingegen das Spardiktat beim Bundespersonal. Die betroffenen Gewerkschaften würden sich dage­gen wehren, dass das Bundespersonal die Einnahmeverluste einer ver­fehlten Steuerpolitik ausbaden muss, so der SGB abschliessend. (SGB/mc/ps)

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