SGS-CO Chris Kirk.
Genf – Der Warenprüfkonzern SGS ist im Geschäftsjahr 2012 weiter gewachsen, hat allerdings bei der Profitabilität leicht an Boden eingebüsst. Das Ergebnis war erneut von einmaligen Kosten belastet. Dennoch sieht sich SGS mit dem für die Jahre 2010 bis 2014 aufgestellten Investitionsprogramm auf Kurs und rechnet für 2013 mit einem soliden Umsatz- und Gewinnwachstum.
Im Jahr 2012 steigerte SGS den Umsatz um gut 16% auf 5,58 Mrd CHF, in Lokalwährungen waren es 15%. Zum organischen Wachstum von 10,2% gesellte sich eines von 4,3% aus den im Berichtsjahr übernommenen Firmen, wie SGS am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA stieg ebenfalls um etwas mehr als 16% auf 1,19 Mrd. Auf Stufe EBIT erhöhte sich der Gewinn vor einmaligen Kosten um gut 15% auf 941 Mio. Die entsprechende Marge sank gegenüber Vorjahr leicht auf 16,9% nach 17,0% im Jahr 2011.
Restrukturierungskosten von beinahe 50 Mio CHF
Restrukturierungskosten entstanden bei SGS vor allem im Zusammenhang mit den Problemen in der Eurozone, namentlich in Italien und Spanien. Man habe eine Reihe von Anpassungen vorgenommen, um die Aktivitäten auf die aktuellen Marktkonditionen abzustimmen, heisst es. Insgesamt fielen so einmalige Ausgaben in der Höhe von 47 Mio CHF an.
Unter dem Strich resultierte ein den Aktionären zurechenbarer Reingewinn von 556 Mio, was einem Anstieg um 4,1% (währungsbereinigt +1,5%) entspricht. Ohne Restrukturierungskosten – und auch adjustiert um weitere ausserordentliche Aufwendungen wie zum Beispiel Integrationskosten bei Übernahmen – wäre der Gewinn um gut 13% auf 630 Mio gestiegen.
Mit den Kennzahlen zum Jahr 2012 hat SGS die Vorgaben der Analysten ausser beim Reingewinn übertroffen.
Der operative Cash Flow erhöhte sich um 16% auf 800 Mio CHF, womit Kapitalinvestitionen im Umfang von 377 Mio und insgesamt 18 Übernahmen mit einem Cash-Abfluss von 176 Mio finanziert werden konnten. Die übernommenen Firmen erreichten auf annualisierter Basis einen Umsatz von 212 Mio CHF bzw. ein operatives Ergebnis von 29 Mio CHF.
Den Aktionären wird für das abgelaufene Jahr eine etwas geringere Dividende von noch 58 CHF je Aktie zur Zahlung vorgeschlagen, 30 CHF als ordentliche und 28 CHF als ausserordentliche Ausschüttung. Für das Vorjahr hatte SGS eine Gesamt-Dividende von 65 CHF ausbezahlt.
Fünf der zehn Bereiche wachsen organisch zweistellig
Zum Wachstum der Gruppe haben alle Bereiche einen Beitrag geleistet. Das Segment «Oil, Gas & Chemicals Services» übertraf sogar als erster Bereich die Milliardengrenze beim Umsatz, so die Mitteilung. Insgesamt erzielten fünf der zehn Bereiche ein organisches Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich und bis auf Europa gelang dies auch in allen Regionen.
Der Bereich «Minerals Services» hat ein organisches Wachstum von fast 14% erzielt, dies trotz hohem Vorjahresergebnis und schwächeren Marktkonditionen im zweiten Halbjahr, heisst es. Andere Divisionen mit zweistelligem organischen Wachstum, wie etwa «Agricultural», «Oil, Gas, Chemicals» und «Consumer Testing» hätten ihr positives Momentum aus dem ersten Semester beibehalten. Der Bereich «Industrial Services» habe das Wachstum im zweiten Semester trotz der schwierigen Situation in Südeuropa beschleunigt.
Im Jahr 2013 rechnet der Konzern mit weiterhin solidem Umsatz- und Gewinnwachstum, auch wenn die Unsicherheiten in Europa anhalten. Mit Blick auf Investitionsprogramm 2014 sieht sich die Gruppe auf Kurs. Im Rahmen dieses Programms strebt SGS in den Jahren 2010 bis 2014 ein jährliches Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 13,7% sowie eine operative Marge von 20% an.
Weiter hat SGS einen Wechsel im Management angekündigt. Duilio Giacomelli, COO der Region Südosteuropa, ist in Pension gegangen. Er wird durch Ladislav Papik ersetzt, der zuletzt die Aktivitäten in Ungarn geleitet hat. (awp/mc/upd/ps)