SGS startet solid ins Jahr 2025

SGS startet solid ins Jahr 2025
(Foto: SGS)

Genf – Der Genfer Warenprüfkonzern SGS hat von Januar bis März 2025 so viel umgesetzt wie noch nie in einem ersten Quartal. Trotz des durch US-Präsident Trumps Zollpolitik belasteten Umfelds sieht sich das Unternehmen auf Kurs.

«Wir halten an unseren Wachstumszielen bis 2027 fest», sagte CEO Géraldine Picaud am Donnerstag nach der Zahlenpräsentation in einer Telefonkonferenz. Trotz Unsicherheiten durch Wechselkurse und Zölle sei sie sehr zuversichtlich.

Dazu tragen die soliden Q1-Zahlen bei: Der Umsatz stieg um 6,6 Prozent auf 1,68 Milliarden Franken. Das organische Wachstum lag bei 5,6 Prozent, während Firmenübernahmen weitere 1,3 Prozent beitrugen. Wechselkurse belasteten das Ergebnis mit -0,3 Prozent.

«Nahe an den Kunden» bleiben
Im Hinblick auf die Auswirkungen der Zölle betonte Picaud die Bedeutung der Kundennähe. SGS sei weltweit tätig und müsse flexibel auf sich ändernde Kundenbedürfnisse reagieren.

Bis 2027 rechnet SGS mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 6 bis 9 Prozent – davon 5 bis 7 Prozent organisch und 1 bis 2 Prozent durch Übernahmen. Besonders die Felder Nachhaltigkeit und digitale Sicherheit sollen das Wachstum stützen, so Picaud.

Nachhaltigkeit und Digital Trust im Fokus
Im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms «Impact Now» erhielt SGS etwa einen wichtigen Auftrag der Europäischen Union, wie die CEO hervorhob. Das Genfer Unternehmen führt Analysen zu Bodenqualität, Biodiversität und Umwelt-DNA (eDNA) durch.

Im Bereich Digital Trust stellte SGS dem Flughafen Changi in Singapur die weltweit erste Zertifizierung für Künstliche Intelligenz in Flughafendienstleistungen aus. Als «Meilenstein» bezeichnet Picaud zudem die EU-Zertifizierung für Cybersicherheit aller europäischen Labore der Tochterfirma Brightsight.

«Ein bis zwei Firmenübernahmen pro Monat»
Auch Firmenübernahmen bleiben ein wichtiger Wachstumsfaktor. Im laufenden Jahr tätigte SGS bereits acht sogenannter Bolt-ons. Picaud kündigte nun für das laufende Jahr «ein bis zwei Firmenübernahmen pro Monat» an.

Beim Kostensenkungsprogramm liegt SGS eigenen Angaben zufolge ebenfalls über Plan. Für 2025 ist eine Verbesserung der bereinigten Betriebsgewinnmarge (adj. EBIT) um 30 Basispunkte vorgesehen. 2024 lag die Marge bei 15,3 Prozent.

Börse reagiert positiv
Bei Analysten kamen die Zahlen gut an. Die Bank Vontobel sprach von einem «besser als erwarteten» Quartal. Besonders das organische Wachstum und die strategische Ausrichtung wurden positiv hervorgehoben. Auch die ZKB zeigte sich zufrieden: SGS sei trotz des anspruchsvollen Umfelds solide unterwegs.

An der Börse sorgen die Zahlen für gute Stimmung. Die SGS-Aktie legt bis um 10.45 um 0,5 Prozent auf 78,10 Franken zu. Allerdings liegt sie seit Jahresbeginn noch immer deutlich im Minus – bis dato waren es -14,5 Prozent. Potenzial für eine weitere Erholung ist also noch vorhanden. (awp/mc/ps)

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