Genf – SGS ist im ersten Halbjahr 2023 in Landeswährungen deutlich gewachsen. Allerdings litt der Warenprüfkonzern unter ungünstigen Wechselkursen. Mit Blick nach vorne hebt das Unternehmen die Prognose an.
Konkret setzte der Warenprüf- und Inspektionskonzern in der ersten Jahreshälfte 2023 etwas mehr um, verdiente unter dem Strich aber etwas weniger. Dem Genfer Unternehmen machte dabei ganz offensichtlich der starke Franken zu schaffen.
So wirkten sich etwa die Abwertung des chinesischen Yuan und des Taiwan-Dollars gegenüber dem Franken stark auf den Gewinn aus, wie CEO Frankie Ng zur Nachrichtenagentur AWP sagte. Finanzchef Dominik de Daniel ergänzte in einem Call mit Analysten, dass SGS auch die Aufwertung des Frankens zum Euro deutlich spürte.
Der Umsatz zog im Halbjahr aber auch in Schweizer Franken noch leicht um 0,9 Prozent auf 3,28 Milliarden Franken an. Um Währungseinflüsse sowie um Zu- und Verkäufe von Geschäftsteilen und Firmen bereinigt nahm er gar um 8,1 Prozent zu. Dabei war die eine Hälfte dieses Wachstums auf Preiserhöhungen zurückzuführen, die andere Hälfte auf Volumensteigerungen, sagte Ng.
Was die Profitabilität anbelangt, so arbeitete SGS in diesem schwierigen Geschäftsumfeld mit seinen weltweit über 98’000 Mitarbeitenden an den insgesamt 2650 Standorten gleich profitabel wie im vergangenen Jahr. Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis stieg im Halbjahr ebenfalls leicht um 0,9 Prozent auf 14,1 Millionen Franken. Entsprechend verharrte die EBIT-Marge bei 14,1 Prozentpunkten.
Leichter Rückgang beim Reingewinn
Unter dem Strich verblieb ein tieferer Gewinn von 272 Millionen Franken nach zuvor 276 Millionen. Auch dieser wurde «erheblich» durch die genannten Wechselkurseffekte negativ beeinträchtigt.
Mit den erreichten Zahlen hat SGS die Erwartungen der Analysten beim Umsatz oder dem organischen Wachstum erreicht oder gar übertroffen. Unter dem Strich wurden diese hingegen verfehlt.
Ausblick leicht angehoben
Trotz der starken Währungsgegenwinde erhöht SGS nun die Prognose für das organische Wachstum bis zum Jahresende. Der Ausblick wurde konkret in einem Aspekt nun nach oben angepasst. So soll das organische Umsatzwachstum neu «im mittleren bis hohen» einstelligen Bereich zu liegen kommen (bisher: «mittleren»), wie das Unternehmen mitteilte.
Ansonsten bleibt alles beim Alten: So will das Unternehmen im laufenden Jahr den bereinigten Betriebsgewinn EBIT und die dazugehörige Marge verbessern. Die Höhe der Dividende solle mindestens gehalten werden.
Börse spendet Beifall
In Expertenkreisen kommt das Ergebnis von SGS gut an. Analysten loben einerseits den angehobenen Ausblick, andererseits heisst es in der Finanzgemeinde, auch beim Umsatz hätten sich die Genfer wacker geschlagen.
Genau so sah es anscheinend auch die Börse. Die Investoren spendeten Beifall und greiften bei den SGS-Papieren beherzt zu. Sie schlossen am Montag bei 82,88 Franken (+5,1%). Allerdings hatten die Papiere im bisherigen Jahresverlauf Federn gelassen und waren letzte Woche gar an einem Jahrestiefstkurs nur knapp vorbeigeschrammt. (awp/mc/pg)