SGS steigert 2013 Umsatz und Gewinn deutlich
SGS-CEO Chris Kirk.
Genf – Der Warenprüfkonzern SGS hat im Geschäftsjahr 2013 den Umsatz und das operative Ergebnis gesteigert. Trotz nach wie vor schwierigen Verhältnissen im Minengeschäft und in Europa will der Konzern auch in Zukunft profitabel wachsen. Der Umsatz der SGS-Gruppe wuchs im Berichtsjahr um 4,7% auf 5,83 Mrd CHF. In Lokalwährungen resultiert ein Plus von 6,5%. Organisch, also ohne Zukäufe, ist das Unternehmen mit 4,4% gewachsen.
Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA lag vor Sonderkosten um 5,9% höher bei 1,25 Mrd CHF (+8,0% in LW). Der bereinigte EBIT verbesserte sich um 4,9% auf 977 Mio (+6,9%) und die entsprechende Marge sank gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 16,8%.
Kosten für Restrukturierungen und Integration
Restrukturierungskosten sind bei SGS vor allem im Zusammenhang mit Problemen im Industriegeschäft in der Eurozone, namentlich in Italien und Spanien, angefallen und beliefen sich beim EBIT auf 33 (VJ 68) Mio CHF. Auf Goodwill wurden 20 (17) Mio abgeschrieben und Kosten von 12 Mio brachte die Integration der zahlreichen, kleineren Übernahmen mit sich.
Im vergangenen Jahr hatte SGS insgesamt zwölf Akquisitionen getätigt, die ein Umsatzvolumen von geschätzten 107 Mio CHF und einen operativen Gewinn von rund 18 Mio auf sich vereinen. Acht der zwölf übernommenen Unternehmen liegen ausserhalb Europas, wobei je drei mit Sitz in der Region Amerika und Südostasien sowie eines in Südafrika.
Gewinnanstieg von 10 %
Unter dem Strich resultierte ein den Aktionären zurechenbarer Reingewinn von 600 Mio, was einem Anstieg um 10% (+13% in LW) entspricht. Um Sonderkosten bereinigt wäre der Gewinn um 5,7% auf 652 Mio gestiegen. Den Aktionären wird eine Dividende von 65 CHF je Aktie zur Ausschüttung vorgeschlagen, das sind 12% mehr als die 58 CHF je Anteil im Vorjahr.
SGS hat mit den Kennzahlen zum Jahr 2013 die Vorgaben der Analysten knapp verfehlt.
Schwächelndes Minengeschäft
Das Marktumfeld sei während des gesamten Jahres für die Gruppe herausfordernd gewesen, heisst es im Bericht weiter. Dabei habe die schwache Wirtschaft in Europa weiter auf die Nachfrage gedrückt, vor allem im Bereich Industrial Sevices und bei den Systems & Services Certifications. Dass im Industriegeschäft der Umsatz in Lokalwährungen dennoch um 8,3% und das operative Ergebnis um 8,4% gewachsen ist, sei der Entwicklung in der restlichen Welt zuzuschreiben. Systems & Services Certifications wuchs im Umsatz um 4,1% und im EBIT um 4,6%.
Den zyklischen Abschwung bekam SGS vor allem im Geschäft mit Minenbetreibern zu spüren, dort brach der Umsatz in Lokalwährungen um 5,2% und der EBIT gar um 21% ein. Auswirkungen habe diese Entwicklung zum Teil auch auf die Environmental Services gehabt, wo der Umsatz ein Plus von 3,0% und der EBIT von 0,9% verzeichnete.
Ohne das Mineralgeschäft und die Abwicklung der Life-Science-Aktivitäten in Paris sei das restliche Geschäft organisch um 6,9% gewachsen, heisst es. Vor allem Consumer Testing, Oil, Gas & Chemicals, Automotive und Governments & Institutions Services hätten alle entweder zweistelliges oder hohes einstelliges Umsatzwachstum erreicht.
An der rückläufigen Nachfrage aus dem Minensektor und dem schwächelnden Europa-Geschäft werde sich im Jahr 2014 wohl nichts ändern, denkt die SGS. Die Gruppe rechnet dennoch mit einem nicht näher bezifferten Wachstum bei Umsatz und Ergebnis.
Weiter habe sich der Verwaltungsrat über den Geschäftsplan 2010-2014 seine Gedanken gemacht und sei zum Schluss gekommen, dass die Stossrichtung des Plans unverändert bleibe. Man werde nach wie vor das Angebot über die ganze Wertschöpfungskette und alle Märkte hinweg ausweiten und Wachstumschancen vor allem in den aufstrebenden Märkten nutzen. Die Übernahme von kleineren und mittleren Unternehmen bleibe dabei ein wichtiger Treiber. Gleichzeitig halte man die Kostenseite in den entwickelten Märkten – besonders in Europa – unter Kontrolle.
Weiteres Wachstum erwartet
Zu den früher formulierten Zielen des besagten Programms äussert sich SGS nicht. Ursprünglich hatte sich das Unternehmen ein Umsatzwachstum bis 2014 auf 8 Mrd CHF und eine operative Marge von 20% auf die Fahnen geschrieben; später wurden die beiden Werte auf 7 Mrd und 19% revidiert.
Derweil rechnet das Management für die kommenden drei mit einem organischen Umsatzwachstum von 6 bis 9% pro Jahr. Und auch die Marge wolle man Jahr für Jahr verbessern sowie die Dividende über oder zumindest auf dem heutigen Niveau halten. (awp/mc/pg)