SGS übernimmt amerikanische Pfinde
SGS-CEO Chris Kirk.
Genf – Der Warenprüfkonzern SGS übernimmt die US-amerikanischen Pfinde. Das Unternehmen ist auf die zerstörungsfreie Materialprüfung von Pipelines in den USA spezialisiert, wie SGS am Mittwoch mitteilt. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
Pfinde erwartet einen Umsatz für 2011 von 22 Mio USD und beschäftigt mehr als 100 Angestellte, heisst es. Das derzeitige Management werde auch nach der Übernahme die Geschäfte weiterführen. «Pfinde ist ein ausserordentlich gut geführtes Unternehmen, das die Aufstellung von SGS in den USA und im Prüfgeschäft für Pipelines deutlich verbessern wird», sagte SGS-CEO Chris Kirk laut Mitteilung. Viele andere Bereiche innerhalb der SGS würden von der technischen Expertise und den fortschrittlichen Technologien von Pfinde profitieren, so Kirk weiter. In den USA würden rund ein Drittel aller Öl- und Raffinerie-Produkte per Pipeline transportiert. Das Leitungsnetz habe insgesamt eine Länge von rund 168’000 Meilen, das entspricht rund 270’000 km.
Die SGS-Aktie steigt im frühen Handel um 1,08% auf 1’495,00 CHF. Der SMI notiert unterdessen mit 0,64% im Plus. Gehandelt wurden jedoch erst rund 780 Stück SGS-Aktien, verglichen mit einem durchschnittlichen Tagesvolumen von über 11’500.
Analysten bewerten Übernahme positiv
Die Bewertungen der Analysten zu der Übernahme sind durchweg positiv. Von Seiten der Bank Vontobel heisst es, diese erste nennenswerte Akquisition seit der Übernahme von ITV im Dezember 2010 passe hervorragend zur Industrie-Sparte von SGS. Angesichts des Geschäftsfeldes rechnet der Experte mit einer operativen Marge von rund 20%, verglichen mit der Marge des SGS-Bereichs von zuletzt 13,2%. Auch wenn es ein kleiner Zukauf sei, passe er strategisch zur Ausweitung der Aktivitäten in den USA und führe zu einer Anhebung der EPS-Schätzung für 2012 um 0,4%. Die Bewertung wird mit Buy und das Kursziel bei 1’700 CHF beibehalten.
Auch die Analysten der Privatbank Wegelin sehen in dem Kauf von Pfinde eine Stärkung der Marktstellung in den USA und die Möglichkeit Marktanteile hinzuzugewinnen. Die starke Abwertung des Dollar dürfte bei den Zukäufen unterstützend gewirkt haben. Wegelin rechnen mit einem Trend zu stärkerer Regulierung, die auch in den Schwellenländern den Bedarf an Prüfverfahren steigern werde. (awp/mc/pg)