SGS verliert im Halbjahr an Umsatz

Chris Kirk

SGS-CEO Chris Kirk. (Foto: SGS)

Genf – Das Wachstum beim Warenprüfkonzern SGS ist im ersten Halbjahr 2014 wie erwartet ins Stocken gekommen. Dabei hat weiterhin das Geschäft mit Minenbetreibern auf die Entwicklung der Gruppe gedrückt, während alle anderen Sparten zumindest ein um Währungseffekte bereinigtes Umsatzwachstum erzielt haben. Die Prognose für das laufende Jahr wurde leicht nach unten revidiert.

Der Umsatz von SGS ging in der Berichtswährung Franken um 1,8% auf 2,81 Mrd CHF zurück, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Dagegen wuchs SGS in Lokalwährungen mit 5,3%. Das organische Wachstum betrug 4,0%, während die insgesamt vier zugekauften Gesellschaften 1,3 Prozentpunkte zum Anstieg beigetragen haben.

Marge sinkt – Vorgaben verfehlt
Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA lag vor Sonderfaktoren (Goodwill-Abschreibungen, Restrukturierungs- sowie Integrationskosten) um 3,5% tiefer bei 554 Mio CHF (+5,3% in LW). Der bereinigte EBIT ging um 4,2% auf 420 Mio (+4,9%) zurück, dies mit einer um 0,4 Punkte auf 15,0% gesunkenen operativen Marge.

Für die Restrukturierung vor allem im Zusammenhang mit der rückläufigen Nachfrage im Minerals- und europäischen Industriegeschäft hat SGS im Halbjahr 8 (VJ 12) Mio CHF aufgewendet. Insbesondere bei den Minerals Services seien weitere Anstrengungen unternommen worden, um dem nach wie vor schwachen Marktumfeld begegnen zu können, so SGS.

Nach Abzug der Sonderfaktoren verbleibt ein EBIT in der Höhe von 397 Mio CHF. Unter dem Strich lag der den Aktionären zurechenbare Reingewinn bei 255 Mio, was ein Rückgang von 3,8% (+6,3% in LW) bedeutet. Um Sonderkosten bereinigt wäre der Gewinn um 4,5% auf 275 Mio gesunken (+5,4% in LW).

SGS hat mit den Halbjahreszahlen die Erwartungen der Analysten verfehlt. Im Vorfeld wurde im Durchschnitt (AWP-Konsens) ein Umsatz von 2,83 Mrd CHF, ein EBIT vor Sonderfaktoren von 440 Mio sowie ein unbereinigter Reingewinn von 277 Mio erwartet.

Der operative Cash Flow betrug im Halbjahr 2014 noch 260 Mio CHF nach 316 Mio im Jahr davor. Die Nettoverschuldung stieg auf 721 Mio nach 670 Mio an.

Schwaches Minerals-Geschäft
Der Wachstumsdämpfer bleibt die Sparte Minerals Services, wo der Umsatz in Franken um knapp 17% auf 181 Mio CHF und in Lokalwährungen um 6,0% zurückgegangen ist. Es werde in allen Regionen nach wie vor weniger in Geochemie- oder Metallurgieprojekte investiert, so die Begründung. SGS geht davon aus, dass sich das Marktumfeld in der Minenbranche bis 2015 nur langsam erholen wird. Man habe daher die Kapazitäten und auch die Anzahl Mitarbeitenden reduziert.

In Europa leidet das Industriegeschäft unter schwierigem Marktbedingungen. Das Wachstum in den Schwellenmärkten hat aber unter dem Strich in der Sparte zu einem Umsatzanstieg um 2,1% (+8,3% in LW) geführt. Auch das wichtige Öl- und Gasgeschäft legte mit 3,2% (+8,9% in LW) zu und gute Entwicklungen hätten auch die Sparten Agricultural Services (+0,8%; +8,1%) oder Consumer Testing Services (+1,9%; +7,3%) gezeigt, wie aus dem Bericht weiter zu entnehmen ist.

Leicht revidierter Outlook
Im Ausblick nahm das Unternehmen die Erwartungen für das laufende Jahr leicht zurück. Das Management rechnet neu mit einem organischen Umsatzwachstum von «rund 6%» (bisher «über 6%). Immerhin wäre SGS ohne das Minerals-Geschäft organisch mit 5,8% nahe am Zielbereich gewachsen. Die Gruppen-Marge soll derweil weiterhin verbessert werden.

Man werde zudem an der eingeschlagenen Dividendenpolitik festhalten, so der Bericht. An der vergangenen Bilanzmedienkonferenz im Januar versprach CEO Chris Kirk, dass die Dividendenausschüttung für die kommenden drei Jahren mindestens auf Höhe der diesjährigen Zahlung von 65 CHF je Aktie bleiben wird.

Ein Nachfolger für CFO Geraldine Matchett, die das Unternehmen noch im Juli verlässt, werde zu gegebener Zeit bekanntgegeben. Weiter wird auch für einen Nachfolger die Leiterin der Sparte Life Sciences, Anne Hays, gesucht während Roger Kamgaing als Leiter Governments & Institutions zu SGS gestossen ist. Sein Vorgänger Fred Herren werde weiterhin als COO für die Region Afrika amten. (awp/mc/ps)

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