SHL-Co-CEO Yariv Alroy.
Zürich – Der Telemedizinanbieter SHL hat im ersten Quartal 2011 weitere Einbussen sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitabilität verzeichnet. Grund dafür sind die anhaltende Konsolidierung deutscher Krankenkassen und damit verbunden der Wegfall von Patientenverträgen. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2011 wurde indes bestätigt.
Demnach rechnet SHL im zweiten Halbjahr mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad, sobald neue Aufträge mit deutschen Krankenversicherern zum Tragen kommen. Der Umsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 7,3% auf 11,5 Mio USD, zu konstanten Wechselkursen hätte gar ein Rückgang von 8,9% resultiert. Der Bruttogewinn sank um 6,2% auf 7,6 Mio USD, was einer Bruttomarge von 66,1 (VJ 65,3)% entspricht. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA verringerte sich um 19% auf 2,5 Mio und auf Stufe EBIT um 18% auf 1,4 Mio. Daraus ergeben sich Margen von 21,7 (25,0)% respektive 12,2 (13,7)%. Unter dem Strich verblieb ein um 38% tieferer Reingewinn von 1,0 Mio USD, wie der israelische Medizinaltechniker am Mittwoch mitteilte.
Erwartungen bim Reingewinn verfehlt
Damit wurden die Erwartungen der Bank Vontobel teilweise übertroffen, beim Reingewinn jedoch verfehlt. Die Analysten der Bank hatten beim Umsatz 10,9 Mio USD, beim EBIT 1,3 Mio und beim Reingewinn ebenfalls 1,3 Mio erwartet. Nach Regionen aufgeteilt zeichnete Israel mit 5,7 Mio USD für 49,6 (44,4)% des Umsatzes verantwortlich, während der Anteil Deutschlands mit 4,3% auf 37,4 (43,5)% sank. In den USA und dem Rest der Welt wurden 1,5 Mio USD, also rund 13,0 (12,1)%, erwirtschaftet. «Die Resultate im ersten Quartal sind wie erwartet ausgefallen, geprägt von einem guten Geschäftsverlauf sowohl in Deutschland als auch in Israel», lässt sich Co-CEO Erez Alroy in der Mitteilung zitieren.
Weiter in deutsches B2B-Geschäft investieren
SHL investiere weiter ins Business to Business-Geschäft in Deutschland. Dabei werde der Fokus auf den Abschluss der grössten Verträge, jeder davon über 50 Mio USD schwer, mit grossen deutschen Krankenversicherern gelegt. Dies dürfte im zweiten Halbjahr geschehen, heisst es weiter. Damit wird der Ausblick von Ende März bestätigt, welcher SHL anlässlich der Jahresergebnisse 2010 präsentierte. Damals gab SHL bekannt, dass Umsatz und Rentabilität 2011 weiter belastet werden durch die Konsolidierung des deutschen Krankenkassenmarktes. Mit dem Abschluss der besagten neuen Verträge möchte der Telemedizinanbieter aber in der zweiten Jahreshälfte wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.
Smartphone in EKG verwandeln
Weiter gibt der Telemedizin-Anbieter die Lancierung eines neuen Produktes bekannt. «Smarthead» sei an der diese Woche stattfindenden «TechCrunch Disrupt Battlefield Conference» in New York präsentiert worden. Bei Smarthead handle es sich um eine Vorrichtung, mit welcher Smartphones in ein EKG in Krankenhausqualität umgewandelt werden können, heisst es in der Mitteilung. Mit Smarthead können Patienten innerhalb von 30 Sekunden selbst ein EKG erstellen und in Echtzeit dem behandelnden Arzt oder Krankenhaus übermitteln. (awp/mc/ss)