Siegfried knackt Milliarden-Grenze
Zofingen – Siegfried ist im Geschäftsjahr 2021 nicht zuletzt dank des Zukaufs von zwei Novartis-Standorten deutlich gewachsen. Auch eine Cyberattacke im Frühjahr konnte den Pharmazulieferer nicht bremsen. Gleichzeitig rüstet sich das Unternehmen für weiteres Wachstum.
Die Verkäufe nahmen im Berichtsjahr um 30,5 Prozent auf 1,10 Milliarden Franken zu, wie die Gesellschaft am Mittwoch mitteilte. Dabei hatte eine Cyberattacke im Mai zu einem Produktionsausfall an fast allen Standorten geführt. Der Schaden konnte aber in Grenzen gehalten werden, betonte Siegfried.
Unter dem Strich verdiente Siegfried 95,6 Millionen Franken, das sind 57 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Dividende wird um 20 Rappen auf 3,20 Franken je Aktie angehoben, auszahlbar in Form einer Nennwertreduktion.
Kern-Ergebnisse
Ebenfalls sehr gut sieht es aus, wenn man auf die von Siegfried hervorgehobenen «Kern-Ergebnisse» abstellt. Diese schliessen aussergewöhnliche Aufwendungen und Erträge aus.
Der Betriebsgewinn «Core-EBITDA» kletterte nach diesen Angaben um gut 39 Prozent auf 207,2 Millionen Franken; die entsprechende Marge wurde um 1,1 Prozentpunkte auf 18,8 Prozent verbessert. Der «Core-Reingewinn» nahm um 31 Prozent auf 95,3 Millionen zu.
Mit diesen Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Ausgewogenere Bereiche
Der auf Anfang 20221 vollzogene Kauf von zwei Novartis-Produktionsstätten in Spanien sorgte laut Siegfried nicht nur für eine beträchtliche Erhöhung der Kapazitäten. Daraus resultierte auch ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen den beiden Geschäftsbereichen.
Neu steht der Bereich Drug Products (Tabletten und sterile Abfüllungen) für rund 40 Prozent des Konzernumsatzes, nach zuvor 25 Prozent. Drug Substances (Wirksubstanzen und Zwischenprodukte) hatte zuvor lange Jahre mit rund drei Viertel des Umsatzes den Löwenanteil bestritten.
Die Integration der beiden Novartis-Standorte verlaufe planmässig, hiess es weiter. Der Aufbau eines Kompetenzzentrums in Spanien werde gegen Ende 2022 abgeschlossen sein.
Milliarden-Liga
Seit dem Kauf von zwei Novartis-Standorten darf sich Siegfried also zum Club der Milliardäre zählen. Das Ende der Fahnenstange ist aber noch nicht erreicht; auch mittelfristig rechne das Unternehmen mit einem Anstieg von Umsatz und Profitabilität.
Daher seien in den kommenden Jahren Investitionen in zusätzliche Entwicklungs- und Produktionskapazitäten geplant. Siegfried will dabei jeweils etwas mehr als 10 Prozent des Umsatzes in Investitionen stecken.
Für das laufende Geschäftsjahr 2022 rechnet Siegfried mit einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Prozentbereich. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Core-EBITDA-Marge in diesem Jahr die Schwelle von 20 Prozent überschreitet. (awp/mc/ps)