Siegfried-CEO Rudolf Hanko. (Foto: Siegfried)
Zofingen – Der Pharmazulieferer Siegfried hat im ersten Halbjahr 2015 den Umsatz aufgrund der Ende letzten Jahres getätigten Übernahme von Hameln Pharma deutlich gesteigert. Die Profitabilität konnte auf einem hohen Niveau stabil gehalten werden und das Unternehmen stellt seinen Aktionären eine höhere Dividende in Aussicht.
Der Nettoumsatz stieg auf 200,7 Mio CHF und damit auf ein Niveau, dass seit zehn Jahren nicht mehr erreicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Plus von 22% bzw. von 25% in Lokalwährungen. Umsatztreiber war im Wesentlichen die deutsche Hameln Pharma, die mittlerweile vollumfänglich in die Führungsstruktur der Siegfried Gruppe eingegliedert worden sei und auch unter dem Namen Siegfried am Markt auftrete, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Anteil der Sterilabfüllung am Gesamtumsatz legt deutlich zu
Die Übernahme liess den Umsatz in der Produktgruppe Fertigformulierungen (Drug Products) um 81% auf 70,1 Mio CHF in die Höhe schiessen. Dabei habe der Anteil der Sterilabfüllung am Gesamtumsatz deutlich zugelegt und im Berichtszeitraum rund einen Viertel ausgemacht, wie es hiesst. Beim Geschäft mit Wirksubstanzen (Drug Substances) sei der Wachstumstreiber die Exklusivsynthese gewesen, welche um 28% zulegt habe. Insgesamt resultierte hier bei einem Umsatz von 130,6 Mio CHF ein Plus von 3,3%.
Margen trotz Übernahme stabil
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA legte im Gleichschritt mit dem Umsatz zu und kam bei 34,6 Mio CHF zu liegen (+22%). Die entsprechende Marge verharrte bei 17,2%, obwohl Hameln Pharma derzeit noch unter diesem Niveau operiere, wie es heisst. Der Reingewinn legte mit +6,7% auf 20,1 Mio CHF zwar ebenfalls zu, allerdings deutlich weniger stark. Dies lässt sich insbesondere mit Währungsdifferenzen erklären (-2,2 Mio vs. 0,3 Mio im Vorjahr).
Siegfried hat sein Geschäft aber relativ gut gegenüber Währungsschwankungen abgesichert. In der Berichtsperiode habe der «natural Hedge» bezüglich US-Dollar und Euro bei über 90% gelegen. Man werde dem Management des «natural Hedge» weiterhin hohe Priorität einräumen, wie es heisst. Mit den vorgelegten Zahlen hat Siegfried die Erwartungen der Analysten erfüllt bis übertroffen.
Übernahme des BASF-Zuliefergeschäfts verläuft nach Plan
Die Übernahme des im Mai angekündigten Zuliefergeschäfts von BASF verlaufe in jeder Hinsicht nach Plan. Die definitive Übernahme werde zu Beginn des vierten Quartals erwartet, werden frühere Angaben bestätigt. Das BASF-Geschäft bringt einen Umsatz von rund 280 Mio CHF mit, womit Siegfried eine vergleichbare Grösse wie die Chemie-Produktion des Mitbewerbers Lonza erreichen dürfte. Zusammen mit der Inbetriebnahme der Produktionsanlage im chinesischen Nantong bilde diese Übernahme den Abschluss der Umsetzung der Strategie «Transform», wie es heisst.
Höhere Dividende in Aussicht gestellt
Siegfried geht davon aus, dass die Dividende für das Geschäftsjahr 2015 erhöht werden kann. Für 2014 kamen 1,50 CHF je Anteil zur Ausschüttung. Für die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2015 wird mit vergleichbaren Umsätzen in lokalen Währungen wie im ersten Halbjahr und einer weiterhin stabilen Profitabilität gerechnet. Ausgeklammert sind die Umsätze der von BASF übernommenen Geschäfte. (awp/mc/pg)