Siegfried operativ deutlich gestärkt
Siegfried-CEO Rudolf Hanko.
Zofingen – Die Siegfried Holding AG hat im vergangenen Geschäftsjahr das Ergebnis verbessert und den Verlust des Vorjahres klar eingegrenzt. Die Gruppe hat 2010 verschiedene Massnahmen getroffen um wieder auf Kurs zu kommen. Der Verwaltungsrat verzichtet aber erneut auf einen Dividendenantrag an der Generalversammlung.
Insgesamt erzielte Siegfried 2010 einen um 11,1% höheren Umsatz von 314,4 (VJ 283,0) Mio CHF. Im Kerngeschäft mit Wirksubstanzen verkaufte das Unternehmen 14,1% mehr als im Vergleichsjahr 2009. Der EBITDA der Gruppe stieg um 11,5% auf 36,7 (32,9) Mio CHF, entsprechend einer Marge von 11,7 (11,6)%. Der EBIT verbesserte sich auf 5,4 Mio CHF, nach einem operativen Verlust von 14,3 Mio CHF im Vorjahr, wie das im Bereich Life Science tätige Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Reinverlust auf 4,2 Mio CHF eingegrenzt
Unter dem Strich konnte der Reinverlust auf 4,2 Mio CHF eingegrenzt werden, nach einem Fehlbetrag von 21,8 Mio CHF im Vorjahr. Vor finanziellen Sonderkosten erzielte Siegfried sogar wieder einen Gewinn von 1,0 Mio CHF. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz übertroffen, beim EBIT erfüllt und nur beim Reinverlust knapp verfehlt. Die Schätzungen der Bank Vontobel und der ZKB lagen für den Umsatz bei 303,1 sowie 298,0 Mio CHF und für den EBIT bei 5,0 sowie 5,7 Mio CHF. Der Reinverlust wurde bei 3,8 sowie 3,9 Mio CHF gesehen.
Bei Strategieumsetzung auch auf Kurs
Das Nettoumlaufvermögen sank im Berichtsjahr um weitere 23 Mio CHF, was sich positiv auf den Cashflow auswirkte. Der operative Geldfluss habe sich erfreulich entwickelt und habe 58 Mio CHF erreicht, heisst es. Die Netto-Cashposition lag per Jahresende bei rund 40 Mio CHF. Dank diesen liquiden Mitteln und dem hohen Eigenfinanzierungsgrad von 81% ist die Gruppe überzeugt, dass die im Rahmen der Strategie geplanten Übernahmen jederzeit finanzierbar sind. Bei der Strategieumsetzung sieht sich die Gruppe denn auch auf Kurs. Im März hat Siegfried die Organisation von einer divisionalen auf eine funktionale Struktur umgestellt und im Mai eine Pflichtwandelanleihe über 80 Mio CHF aufgelegt. Gegen Ende des Jahres verkaufte das Unternehmen ihr Inhalationsprojekt PulmoJet an Sanofi-Aventis. Nach der Markteinführung erwartet Siegfried entsprechende Royalties.
Verkaufsorganisation neu ausgerichtet und verstärkt
Um den Standort in den USA zu sichern und auszubauen hat die Gruppe die Marketing- und Verkaufsorganisation neu ausgerichtet und verstärkt. Die Auslastung im Werk sei deutlich erhöht worden, heisst es weiter. Der Verwaltungsrat will an der Generalversammlung erneut auf den Antrag einer Dividende verzichten. Bereits im Vorjahr hatte es angesichts der Kapitalerhöhung und des deutlicheren Reinverlustes keine Ausschüttung gegeben. Auf den Coupon der Pflichtwandelanleihe richtet Siegfried einen Zins von 5% aus, welcher im Mai 2011 zur Auszahlung kommt.
Gilbert Achermann als VRP vorgeschlagen
Als Nachfolger für den zurücktretenden Präsidenten Markus Altwegg hat der Verwaltungsrat Gilbert Achermann nominiert. Er soll zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Präsident der Straumann Gruppe auch das Präsidium bei Siegfried übernehmen. Zudem schlägt der Verwaltungsrat Reto Garzetti, Beat In-Albon und Thomas Villiger zur Wahl vor. Susy Brüschweiler und Felix Gutzwiller stellen sich nicht mehr der Wiederwahl. Mit einem «guten» Auftragsbestand für das Jahr 2011 und einer Entwicklungspipeline mit 31 Projekten für Wirksubstanzen und Zwischenprodukten sowie neuen Projekten für Entwicklungsleistungen im Zusammenhang mit fertigen Medikamenten sieht die Gruppenleitung die Basis für «eine kontinuierliche Steigerung der Auslastung in den nächsten Jahren» gelegt. (awp/mc/ss)