Neuhausen – Der Verpackungshersteller SIG Combibloc hat 2021 unter dem Strich deutlich mehr verdient. Für 2022 wird – auch dank zweier angekündigter Übernahmen – starkes Wachstum prognostiziert.
Konkret peilt das Unternehmen im laufenden Jahr ein währungsbereinigten Umsatzwachstum von 22 bis 24 Prozent an, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Dazu sollen die beiden angekündigten Zukäufe der US-Firma Scholle IPN, die unter anderem auf Standbeutel spezialisiert ist, sowie dem asiatischen Molkerei-Verpackungsspezialisten Evergreen 15 Prozentpunkte beitragen. Dieser Ausblick gehe davon aus, dass die beiden Firmen «ab dem 1. Juli 2022» konsolidiert werden könnten, so die Mitteilung weiter.
Das organische Wachstum wird somit im laufenden Jahr auf 7 bis 9 Prozent veranschlagt. Dies liegt über der Mittelfrist-Guidance von 4 bis 6 Prozent.
Die bereinigte EBITDA-Marge für das erweiterte Unternehmen soll laut den Angaben bei rund 26 Prozent zu liegen kommen. Und die Ausschüttungsquote werde «innerhalb oder leicht oberhalb» der Spanne von 50 bis 60 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses liegen, kündigte die Gesellschaft weiter an. Mittelfristig soll dann eine EBITDA-Marge von über 27 Prozent erreicht werden.
Starkes Plus
Schon bekannt waren die meisten Kennzahlen. Diese waren vor einem Monat bei der Ankündigung des Scholle-IPN-Zukaufs vermeldet worden. Es fehlte lediglich noch der Reingewinn.
Der bereinigte Reingewinn stieg um knapp 9 Prozent auf 252,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen nun mitteilte. SIG passt jeweils seine Zahlen unter anderem um die Ergebnisse aus Gemeinschaftsunternehmen und Restrukturierungskosten an. Unbereinigt stand ein Gewinn von 172,1 Millionen Euro zu Buche nach 68,0 Millionen im Vorjahr. Die Dividende soll – wie schon bekannt war – um 3 Rappen auf 0,45 Franken je Aktie erhöht werden. Dies entspreche einer Ausschüttungsquote von 58 Prozent.
Basis für die Gewinnsteigerung waren nebst buchhalterischen Effekten der gestiegene Umsatz, welcher bereinigt um 6,6 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro zunahm. Alle Regionen hätten zum Wachstum beigetragen. Und auch im Schlussquartal hielt das Wachstum an (bereinigt +5,1%).
Der operative Gewinn erreichte 571 Millionen, womit die Marge im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 27,7 von 27,4 Prozent gestiegen ist. Diese Verbesserung sei trotz höherer Rohstoffkosten in der zweiten Jahreshälfte erreicht worden, so die Mitteilung. «In den letzten Jahren haben wir unsere Fähigkeit unter Beweis gestellt, unsere ausgezeichnete Profitabilität auch bei Gegenwind durch Wechselkursveränderungen und höhere Rohstoffkosten zu halten», liess sich CEO Samuel Sigrist zitieren.
Ausserdem gab das Unternehmen bekannt, dass – wie vorangekündigt – der bisherige Scholle-IPN-Besitzer Laurens Last in den Verwaltungsrat einziehen soll. Er wird nach Abschluss der Transaktion mit einem Anteil von rund 9,1 Prozent grösster SIG-Aktionär sein. Hingegen wird sich Nigel Wright, der den früheren SIG-Besitzer Onex vertrat, aus dem Gremium zurückziehen. (awp/mc/ps)
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