SIG wächst leicht und bekräftigt Wachstumsaussichten
Neuhausen am Rheinfall – Der Verpackungshersteller SIG hat in der ersten Jahreshälfte 2024 etwas mehr umgesetzt, wegen gestiegener Kosten und Währungseffekten jedoch weniger verdient. Nun senkt das Unternehmen zwar die Jahresprognose, sieht sich mittelfristig aber auf Kurs.
«Wir wollen in beiden Geschäftsbereichen über den Markt hinauswachsen», sagte Konzernchef Samuel Sigrist am Dienstag an einer Telefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen. Die Zeichen dazu stünden gut: So erwarte er ein deutliches Wachstum bei den Bag-in-Boxes, getrieben vor allem durch einen hohen Marktanteil in den Schwellenländern, sowie eine solide Nachfrage nach Kartonverpackungen.
Das Geschäft mit aseptischen und gekühlten Kartonbehältern hatte sich jüngst dynamisch entwickelt und den Umsatz im ersten Halbjahr gestützt. Dieser wuchs währungsbereinigt um 3,0 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach Bag-in-Boxes brach allerdings ein, vor allem in den USA, wo die Menschen aufgrund der Inflation weniger ausser Haus assen.
Kapazitätsengpässe und höhere Kosten
Weiter kam es zu Kapazitätsengpässen in einem Werk, das SIG von Kanada in die USA verlegt hatte, sowie zu höheren Ausgaben für Forschung und Mitarbeitende. Diese drückten neben negativen Währungseffekten auf die Profitabilität: Der bereinigte Betriebsgewinn EBITDA von SIG ging im ersten Halbjahr um 3,7 Prozent auf 369,5 Millionen Euro zurück. Der bereinigte Reingewinn fiel um 16,8 Prozent auf 120,2 Millionen Euro.
Mit dem Gewinn hat SIG die Erwartungen der Analysten zwar leicht verfehlt, mit den anderen Kennzahlen aber übertroffen. An der Börse reagierten die Anleger denn auch erfreut: Die Titel von SIG legten bis Handelsschluss um 2,2 Prozent auf 17,92 Franken zu. Der Gesamtmarkt (SPI) gewann zeitgleich ein halbes Prozent.
Mittelfristziele bestätigt
Mit Blick auf die weiterhin gedämpfte Entwicklung im Bag-in-Box-Geschäft passt der Verpackungshersteller nun seine Guidance an. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet das Unternehmen neu ein währungsbereinigtes Wachstum von ungefähr 4 Prozent, +/- 50 Basispunkte (bisher: am unteren Ende von 4 und 6 Prozent). Die EBITDA-Marge soll neu am unteren Ende der Bandbreite von 24 bis 25 Prozent liegen (bisher: in der unteren Hälfte der Bandbreite von 25 bis 26 Prozent).
Mittelfristig gibt sich der Verpackungshersteller aber optimistisch. So peilt das Management weiterhin ein Umsatzwachstum in der oberen Hälfte der Spanne von 4 bis 6 Prozent und eine bereinigte EBITDA-Marge von über 27 Prozent an. (awp/mc/ps)