Neuhausen am Rheinfall – SIG hat im dritten Quartal bei allen wichtigen Kennzahlen zugelegt. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen, wobei die Marge am oberen und das Wachstum am unteren Ende der Ziel-Bandbreite erwartet wird.
Der Umsatz stieg zwischen Juli und September um 3,7 Prozent auf 799,3 Millionen Euro, wie der Hersteller von Verpackungslösungen am Dienstag mitteilte. Aus eigener Kraft wuchs SIG laut den Angaben um 8,1 Prozent, währungsbereinigt um 7,7 Prozent.
Geholfen haben dem Unternehmen Preiserhöhungen, wie es im Communiqué heisst. Zudem seien etwa in Europa weiterhin Marktanteile gewonnen worden, und das Geschäft in China habe sich weiter erholt – unterstützt auch durch Produkteinführungen.
Amerika-Geschäft stagniert
Weniger gut lief es in Nord- und Südamerika, wo die Verkäufe mehr oder weniger stagnierten. «Wir hatten eine sehr starke Vergleichsbasis», sagte CEO Samuel Sigrist dazu an einer Telefonkonferenz. Gleichzeitig räumte er ein, dass etwa das Geschäft in Brasilien im Juli und August tatsächlich nicht ganz rund gelaufen sei, dies habe sich jedoch im September wieder geändert.
Der bereinigte Betriebsgewinn EBITDA stieg im dritten Quartal um 11 Prozent auf 198,0 Millionen Euro. Das sind 24,8 Prozent des Umsatzes. Damit konnte SIG die Profitabilität im Vergleich zum ersten Halbjahr knapp halten, gegenüber dem Vorjahresquartal aber klar steigern. Der bereinigte Reingewinn kam bei 79,0 nach 78,2 Millionen Euro zu liegen.
Übernahmen prägen Neun-Monats-Wachstum
In den gesamten ersten neun Monaten des Jahres erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,34 Milliarden Euro, was einem Plus von über einem Fünftel entspricht. Das hohe Wachstum wurde allerdings getrieben von zwei Übernahmen, welche im Vorjahr im Juni rsp. August abgeschlossen worden waren – und somit im dritten Quartal 2023 nur noch einen marginalen positiven Sondereffekt bildeten.
Der bereinigte Betriebsgewinn stieg in den ersten neun Monaten überproportional zum Umsatz, und zwar um 26,7 Prozent auf 581,7 Millionen Euro. Ein höherer Umsatzbeitrag, unterstützt durch Preisanpassungen, habe die höheren Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten sowie den höheren Aufwand für Rohmaterial und Produktion mehr als ausgleichen können, so die Mitteilung.
Ziele leicht präzisiert
Für das Gesamtjahr 2023 nimmt sich das Unternehmen weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 20 bis 22 Prozent vor, organisch soll das angestammte Geschäft mit Getränkekartons und den entsprechenden Maschinen zwischen 7 und 9 Prozent wachsen. Die bereinigte EBITDA-Marge soll um 50 bis 150 Basispunkte steigen, was einem Wert von 24 bis 25 Prozent entspricht.
SIG-Chef Sigrist präzisierte diese Guidance an der Telefonkonferenz leicht. Er erwarte die bereinigte EBITDA-Marge am oberen Ende der Ziel-Bandbreite, das Wachstum hingegen am unteren Ende des angegebenen Korridors.
Trotz der Verbesserungen im dritten Quartal hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten mit den vorgelegten Zahlen verfehlt. An der Börse geben die SIG-Papiere um 10.40 Uhr denn auch 1,4 Prozent nach – und damit etwas mehr als der Gesamtmarkt. (awp/mc/ps)