SIG wächst markant und steigert Profitabilität
Neuhausen am Rheinfall – Der Verpackungshersteller SIG hat 2023 die Folgen der Inflation gespürt. Nicht zuletzt dank zweier Grossübernahmen ging es trotzdem aufwärts.
In die Kartonverpackungen von SIG werden unter anderem Milch und Orangensaft abgefüllt. Und obwohl das Produkte des täglichen Bedarfs sind, hätten die Konsumentinnen und Konsumenten seltener zugegriffen, sagte SIG-Chef Samuel Sigrist am Dienstag. «Der Markt ist also geschrumpft.»
SIG sei es hingegen gelungen, die Volumina stabil zu halten. «Mit anderen Worten: Wir haben in diesem schwierigen Umfeld Marktanteile gewonnen», so der CEO. Er beziffert den aktuellen Anteil von SIG auf rund einen Viertel.
Er sieht dies als Beleg für die Qualität der Produkte. Ein Vorteil der SIG-Technologie ist unter anderem, dass die Maschinen rasch auf andere Formate umgerüstet werden können. Man sei deshalb der ideale Partner für jene Firmen, die infolge der Inflation kleinere Verpackungen zum gleichen Preis anbieten wollten.
Grossübernahmen und Preiserhöhungen
In Franken sieht die SIG-Bilanz 2023 noch besser aus. Das liegt an Grossübernahmen und an den wegen der Inflation durchgesetzten Preiserhöhungen.
Alles in allem stieg der Umsatz um gut 16 Prozent auf 3,23 Milliarden Euro. Währungsbereinigt entspricht dies einem Plus von 18,5 Prozent. Hauptverantwortlich für das Wachstum waren die Übernahmen von Scholle IPN und Evergreen Asia, die sich vor allem im ersten Halbjahr noch stark auswirkten. Aber auch im angestammten Geschäft mit Kartonverpackungen resultierte dank der Preiserhöhungen ein organisches Wachstum von 7,4 Prozent.
Dies wirkte sich dann auch positiv auf die Gewinnzahlen aus. Der bereinigte Betriebsgewinn EBITDA kam bei 24,9 Prozent nach 23,5 Prozent im Vorjahr zu liegen. Der bereinigte Reingewinn stieg um 10,9 Prozent auf 318 Millionen. Die Dividende soll nun auf 0,48 von 0,47 Franken erhöht werden.
Basis für weiteres Wachstum gelegt
Für das Gesamtjahr 2024 nimmt sich das Unternehmen nun ein organisches Wachstum am unteren Ende der mittelfristig angepeilten Bandbreite von 4 bis 6 Prozent vor. CFO Anne Erkens geht dabei davon aus, dass das zweite Semester besser als das erste sein wird. Die bereinigte EBITDA-Marge soll zudem in der unteren Hälfte der Spanne von 25 bis 26 Prozent zu liegen kommen.
Auch 2023 hat SIG an der Basis für künftige Erträge gearbeitet. So seien 91 Abfüllanlagen für aseptische Kartonpackungen platziert worden, was ein sehr hoher Wert sei. Insgesamt seien nun weltweit 1388 Anlagen im Betrieb. Und die Pipeline für 2024 sei gut gefüllt, betonte Sigrist.
An der Börse kam dies alles gut an. Am frühen Nachmittag notiert die SIG-Aktie knapp 3 Prozent im Plus. Dieser Anstieg folgt allerdings auf eine relativ schlechte Performance in den letzten Wochen und Monaten. (awp/mc/ps)