Jan Jenisch, CEO Sika (Foto: Sika)
Baar – Die Zuger Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika hat im vergangenen Geschäftsjahr 2012 den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Eine schwache Nachfrage aus Europa sei dank der globalen Präsenz kompensiert worden; die Schwellenmärkte schnitten erneut stark ab. Davon profitieren die Aktionäre in Form einer Dividendenerhöhung.
Der Umsatz stieg im Berichtsjahr um 5,8% auf 4,83 Mrd CHF, in Lokalwährungen wuchsen die Verkäufe um 5,3%. Darin enthalten ist ein Akquisitionseffekt von 3,5%; letzes Jahr wurden drei Firmen übernommen, teilte Sika am Donnerstag mit. Dank einem «Bündel von Massnahmen» sei es ferner gelungen, die Bruttomarge um 1,7 Prozentpunkte auf 52,2% zu steigern. So ist der Personalbestand 2012 trotz dem Mehrumsatz um 0,1% gesunken. Zum Jahresende beschäftigte Sika 15’233 Mitarbeiter.
In Kombination mit dem erzielten Umsatzwachstum konnte der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA um 19% auf 568,9 Mio und der EBIT um knapp 24% auf 428,8 Mio CHF gesteigert werden. Die entsprechenden Margen lagen mit 11,8% resp. 8,9% um jeweils 1,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Den Reingewinn verbesserte Sika gar um 31% auf 281,1 Mio CHF, entsprechend 5,8% des Umsatzes. Mit den vorgelegten Zahlen hat Sika die Analystenerwartungen getroffen.
Dividende um 13 % erhöht
Den Aktionären soll eine um 13% erhöhte Dividende von 51 CHF je Inhaber- und von 8,50 CHF je Namenaktie ausbezahlt werden, heisst es weiter.
Stark in Lateinamerika
Das Geschäftsjahr war den Angaben zufolge von hohen Investitionen in die Wachstumsmärkte geprägt, welche die rückläufige Entwicklung Europa kompensiert hätten. So sei Sika in den Schwellenmärkten mit 10,7% zweistellig gewachsen; diese generierten im Berichtsjahr bereits 37% des Konzernumsatzes und über 40% des Gewinns.
Das höchste Wachstum verzeichnete die Region Lateinamerika mit 17,0% in Lokalwährungen. In Nordamerika steigerte Sika den Umsatz um 9,0% und in der Region Asien/Pazifik um 6,8%. Die Region IMEA (Indien, Naher Osten und Afrika) schliesslich steigerte den Umsatz in Lokalwährungen um 7,7%.
Krise in Europa verhindert noch besseres Resultat
Ohne die Eurokrise hätten die Zahlen noch besser ausgesehen: In Europa wirkten sich die Verschuldungsproblematik und die Eurokrise negativ auf die Baumärkte aus. Dies habe zu einer rückläufigen Volumenentwicklung in den meisten europäischen Märkten geführt. In der Region Europa Nord ging der Umsatz in Lokalwährungen um 3,9% zurück. Die Region Europa Süd wuchs zwar um 1,0% – ohne Berücksichtigung der Akquisitionen seien die Verkäufe hier jedoch um 7,0% zurückgegangen.
Um fast 26% zugelegt hat Sika im Bereich «Übrige Segmente und Aktivitäten», wo die Umsätze aus dem Automotive-Geschäft enthalten sind. Auf Akquisitionseffekte seien 11,5% des Umsatzwachstums zurückzuführen.
Präsenz in Schwellenländern wird weiter ausgebaut
Die Investitionsstrategie von Sika sei darauf ausgerichtet, die Präsenz in den Schwellenländern weiter auszubauen. So investierte Sika letztes Jahr 131,3 Mio CHF in den Ausbau der Kapazitäten in Brasilien, Chile, China, Kolumbien, Mexiko, Mongolei, Peru, Russland sowie Vietnam. Diese wurden aus dem Cashflow aus Betriebstätigkeit finanziert, der sich auf 427,3 Mio belief.
Umsatz- und Gewinnsteigerung erwartet
Für 2013 zeigt sich Sika zuversichtlich, eine weitere Umsatz- und Gewinnsteigerung zu erzielen. Konkret sollte die EBITDA-Marge bei 12% zu liegen kommen und der Konzerngewinn die Marke von 6% des Umsatzes übersteigen. Aufgrund der unsicheren Entwicklung in Europa sei ein Umsatzwachstums von 8 bis 10% unrealistisch, wie dies jeweils in der mittelfristigen Zielsetzung postuliert wird. Sika gehe 2013 von einem Wachstum von 4 bis 6% aus.
Das Unternehmen rechne mit einer anhaltend starken Wachstumsdynamik in den Schwellenländern in Asien und Lateinamerika. Europa hingegen werde auch in diesem Jahr weiterhin von Unsicherheiten geprägt sein und eine Herausforderung für die Wachstumsstrategie des Konzerns darstellen. (awp/mc/pg)