Baar – Sika setzt seinen Höhenflug fort. Für das vergangene Geschäftsjahr meldet der Hersteller von Klebstoff und anderer Chemieprodukten einen Umsatz von 5,75 Mrd CHF. Das ist mehr denn je. Auch beim noch nicht kommunizierten Gewinn rechnet Sika mit einem Rekord. Ein Wermutstropfen ist allerdings das vierte Quartal, das unter den Erwartungen ausgefallen ist.
Dank Wachstum in allen Weltregionen, der Eröffnung neun neuer Fabriken und vier Ländergesellschaften sowie nicht zuletzt dank vier Firmenübernahmen steigerte Sika den Umsatz in Lokalwährungen gerechnet um 5,6%, wie einer Mitteilung vom Dienstagmorgen zu entnehmen ist. In Schweizer Franken gerechnet stieg der Umsatz im Jahresvergleich auf 4,7%.
Damit hat sich das Wachstumstempo im letzten Jahresviertel weiter abgeflacht. Nach dem ersten Semester 2016 hatte in Lokalwährungen ein Plus von 7,6% resultiert, nach neun Monaten eines von 6,3%. Sika zeigt sich in der Mitteilung denn auch etwas enttäuscht über das vierte Quartal: Dieses sei leicht unter den Erwartungen geblieben, konkrete Zahlen werden aber keine genannt. Als Grund dafür nennt Sika die starken Vorjahreszahlen sowie «einzelne Nachfrageverschiebungen».
In der Tat hat Sika mit den ausgewiesenen Zahlen die Erwartungen der Analysten leicht unterschritten: Die Konsensschätzung für 2016 lag bei 5,783 Mrd CHF.
Wachstum in allen Regionen
Das im Kanton Zug ansässige Unternehmen verzeichnete in sämtlichen Weltregionen Zuwächse. So wurden etwa in der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) die Verkäufe in Lokalwährungen um 4,8% gesteigert. Die Kernmärkte Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien hätten «gute» Zuwachsraten verzeichnet, überdurchschnittliches Wachstum habe man in Grossbritannien, Russland, Osteuropa und Afrika realisiert.
Die Region Nordamerika habe ein Umsatzplus von 7,8% in Lokalwährung erzielt, was auf den beschleunigten Ausbau der Vertriebsstrukturen und der Supply Chain in den schnell wachsenden Ballungsgebieten zurückzuführen sei. Für zukünftige Impulse sollen drei zuletzt getätigte Akquisitionen sorgen.
Die Region Lateinamerika wuchs laut Sika um 5,0% in Lokalwährungen, dabei hätten sich Mexiko, Argentinien und Chile stark entwickelt. Dem standen die Wirtschaftskrise in Brasilien sowie teilweise signifikant schwächere Lokalwährungen gegenüber.
Das Wachstum in der Region Asien/Pazifik betrug 3,6%. «Äusserst dynamisch» waren laut Sika die Märkte in Südostasien und in der Pazifikregion mit deutlichen Umsatzsteigerungen. Auch China habe im zweiten Halbjahr positive Wachstumszahlen verzeichnet. Im dritten Quartal 2016 hatte Sika dort nach sechs rückläufigen Quartalen erstmals wieder positives Wachstum verzeichnet.
Rekordgewinn erwartet
Für das Gesamtjahr 2016 stellt der Konzern unverändert einen Betriebsgewinn auf Stufe EBIT von 780 bis 800 Mio CHF in Aussicht sowie einen Rekordgewinn. Zielsetzung für 2017 sei die Fortsetzung der Wachstumsstrategie mit einer Umsatzsteigerung von 6-8% auf erstmals 6 Mrd CHF und einer überproportionalen Gewinnsteigerung sowie der Eröffnung von 6-8 neuen Fabriken und 3-4 Ländergesellschaften.
Nichts Neues lässt Sika zum Übernahmestreit mit der französischen Gruppe Saint-Gobain verlauten. Zuletzt hatte das Zuger Kantonsgericht die Blockade des Verkaufs durch den Sika-Verwaltungsrat gestützt. Die in der Schenker-Winkler-Holding organisierten Unternehmenserben fochten den Entscheid aber an. (awp/mc/ps)