Sika bleibt auf der Rekordspur

Sika

(Bild: Sika)

Baar – Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika war in der ersten Jahreshälfte 2021 mit viel Schwung unterwegs. Die Innerschweizer heben daher ihre Wachstumsziele erneut an. An der Börse kommt es dennoch zu Gewinnmitnahmen.

Die Covid-Pandemie sei zwar weiterhin in allen Regionen stark präsent, teilte Sika am Donnerstag mit. Dank einer starken Marktstellung und der schnellen Implementierung von Wachstumsinitiativen habe man jedoch in allen Regionen Rekorde erzielt und Marktanteile gewonnen.

In Zahlen ausgedrückt stieg der Umsatz von Januar bis Juni um 23,1 Prozent auf 4,45 Milliarden Franken. Organisch – Währungseffekte und Akquisitionen also ausgerechnet – waren es 22,4 Prozent.

2020 sah dies noch ganz anders aus, als Baustellen und Fabriken im Zuge von Lockdown-Massnahmen geschlossen waren. Sika konnte weniger Produkte verkaufen, und die Verkäufe schrumpften seinerzeit um 10,5 Prozent. Gegenüber dem Vorkrisenjahr sei man also organisch um 11,3 Prozent gewachsen, hielt Sika fest.

Gewinn explodiert
Die Gewinnzahlen stiegen noch deutlicher als die Verkäufe. Das operative Betriebsergebnis auf Stufe EBIT etwa sprang um hohe 67 Prozent auf 685,9 Millionen Franken. Die entsprechende Marge kletterte auf rekordhohe 15,4 Prozent.

Dabei war auch Sika mit steigenden Kosten für wichtige Rohstoffe konfrontiert. Doch das Unternehmen hatte die eigenen Kosten gut im Griff. Neben einer besseren Auslastung der Fabriken hätten Effizienzmassnahmen und Synergien die Gewinne erhöht. Daher stand unter dem Strich ein fast 80 Prozent höherer Reingewinn von 494,7 Millionen Franken.

«Wir haben uns in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld erneut behauptet und im ersten Halbjahr 2021 sehr gute Geschäftsresultate erzielt», resümierte Konzernchef Thomas Hasler in der Mitteilung. Corona werde das Unternehmen aber weiterhin herausfordern. Vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika bleibe die Wirtschaftsleistung durch die niedrige Impfrate beeinträchtigt.

Zweistelliges Wachstum in allen Regionen
In der Region Asien/Pazifik etwa ist Sika im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gewachsen. Insbesondere China habe mit zweistelligen Werten geglänzt.

In der grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) kletterten die Verkäufe ebenfalls um 25 Prozent. Fast so schnell unterwegs war Sika in der Konzernregion Americas (+19,5%).

Die Klebstoffe und Dichtmittel von Sika kommen aber nicht nur auf Baustellen zum Einsatz, sondern auch in der Automobilindustrie. Die Branche hat sich zuletzt wieder deutlich erholt – trotz fehlender Halbleiterchips. Sika setzte in der Folge im Segment «Global Business» 27,6 Prozent mehr um.

Ziel angehoben
Für das gesamte Jahr peilt Sika neu ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 13 bis 17 Prozent an. Der Konzern hatte bereits im April die Prognose angehoben. Die Betriebsgewinnmarge soll überproportional auf 15 Prozent anziehen.

An der Börse schritten die Anleger zu Beginn zu Gewinnmitnahmen: Sika Namen verbilligten sich in der ersten Handelsstunde um 0,5 Prozent. Die Aktien hatten davor im laufenden Jahre und in 2020 um jeweils rund 30 Prozent zugelegt. Von daher dürfen Gewinnmitnahmen nicht überraschen, sagten Marktbeobachter. Zu Handelsschluss stand die Aktie aber wieder unverändert bei 313.60 Franken. (awp/mc/ps)

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