Baar – Das hohe Wachstumstempo von Sika scheint nicht zu erlahmen. Im Gegenteil: Der Umsatz legte im Startquartal gar noch stärker zu als im Vorjahr, als ein neuer Rekord markiert wurde. Erstmals soll im laufenden Jahr nun die 10 Milliarden-Marke geknackt werden.
Der Umsatz stieg von Januar bis März 2021 um 20 Prozent auf 2,39 Milliarden Franken, wie die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin am Dienstag mitteilte. In einem herausfordernden Marktumfeld habe man sich im ersten Quartal erneut behauptet. Trotz Lieferengpässen bei Rohmaterialien und einem starken inflationären Umfeld sei beim Umsatz ein Rekordwert erzielt worden.
Zum Anstieg haben die jüngsten Übernahmen gut 4 Prozent beigetragen, wogegen Währungseffekte die Verkäufe etwas schmälerten. Das organische Wachstum lag im ersten Quartal damit beinahe bei 18 Prozent und die Markterwartungen wurden klar übertroffen.
Für einen Teil des starken Wachstums waren die höheren Preise verantwortlich, aber nicht nur. «Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres sahen wir uns mit anhaltend starken Preissteigerungen für Rohmaterialien konfrontiert», erklärte Konzernchef Thomas Hasler. «Neben einem soliden Volumenwachstum konnten wir konsequente Preisanpassungen durchführen.»
Bau profitiert von Förderprogrammen
Darüber hinaus profitiert der Bausektor laut Sika von den weltweiten Konjunkturförderungsprogrammen und vom Megatrend Klimawandel, der einen Paradigmenwechsel in der Bauindustrie einläutet. Gefragt seien immer mehr Lösungen zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Schonung der Ressourcen im Bauwesen. Sika sieht sich diesbezüglich «gut positioniert».
Mit Blick auf die Regionen verkaufte Sika in der mit einem Umsatzanteil von über 40 Prozent grössten Region EMEA organisch knapp 18 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Am deutlichsten nahmen die Verkäufe in der Region Americas mit einem organischen Plus von knapp 30 Prozent zu, in der Region Asien/Pazifik waren es knapp 10 Prozent.
Die Klebstoffe und Dichtmittel von Sika kommen aber auch in der Automobilindustrie zum Einsatz. So wurde im Segment Global Business ein bereinigtes Wachstum von knapp 5 Prozent realisiert. Sika geht zwar von anhaltenden Engpässen in der Lieferkette der Automobilindustrie aus, erhofft sich aber dennoch starke Wachstumsimpulse durch die Megatrends im modernen Automobilbau, in der Elektromobilität und in der Leichtbauweise.
Bisherige Ziele werden bestätigt
Für das laufende Gesamtjahr 2022 erwartet Sika weiterhin eine Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von deutlich mehr als 10 Prozent und damit einen Umsatz von erstmals über 10 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn EBIT soll im Vergleich dazu überproportional steigen.
Sika wickelt derzeit mit dem Kauf des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts (MBCC) den grössten Deal in der mehr als 100-jährigen Firmengeschichte ab. Der Abschluss der Transaktion ist weiterhin für das zweite Semester 2022 geplant.
An der Börse zeigen sich die Aktien in einem schwachen Gesamtmarkt knapp gehalten und damit im vorderen Teil der Tabelle. Insgesamt zeigen sich die Kommentatoren beeindruckt von den Zahlen. (awp/mc/pg)