Sika-CEO Jan Jenisch. (Foto: Sika)
Baar – Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika hat nach einem fulminanten Jahresstart im zweiten Quartal 2014 etwas Gas weggenommen. Dynamisch entwickelten sich weiterhin die Schwellenmärkte. Der Gewinn wuchs deutlich überproportional zum Umsatz und die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr wurden erhöht.
Nach einem Umsatzsprung von 23% in Lokalwährungen (LW) im ersten Quartal realisierte das Unternehmen im Halbjahr ein Plus von noch 18% auf 2,66 Mrd CHF. Sika wehte dabei ein deutlich negativer Währungseffekt von 7,5 Prozentpunkten entgegen: In Schweizer Franken gerechnet nahmen die Verkäufe nämlich nur um 10,6% zu.
Gewinn steigt überproportional
Mit 53,3% bewegte sich die Bruttomarge etwas über dem Niveau der entsprechenden Vorjahresperiode (H1 2013: 53,2%). Das hohe Umsatzwachstum, die stabile Bruttomarge sowie punktuelle Effizienzsteigerungen hätten zu einer signifikanten Steigerung der Profitabilität geführt, heisst es dazu.
In der Folge kletterte das Betriebsergebnis auf den Stufen EBITDA und EBIT um 19% resp. 21% auf 347,7 Mio und 266,4 Mio CHF. Die EBITDA-Marge stieg dabei um 0,9 Prozentpunkte auf 13,1%. Der Reingewinn erhöhte sich um fast 26% auf 177,6 Mio, womit die Schätzungen der Analysten übertroffen wurden.
«Unsere Strategie liefert sehr gute Resultate», wird Konzern-Chef Jan Jenisch in der Mitteilung zitiert. Den Erfolg zu verdanken habe man dem beschleunigten Aufbau der Wachstumsmärkte, den Investitionen in neue Fabriken, den getätigten Akquisitionen sowie der Einführung neuer Produkte.
Dynamische Schwellenländer – Starke Währungseffekte
In der mit Abstand grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) kam Sika, gestützt von Akquisitionen, mit plus 22% in LW auf 1,34 Mrd CHF gut voran. Eine Aufhellung der Baukonjunktur, ein deutliches Wachstumsplus in Deutschland und im Nahen Osten sowie eine leichte Erholung der südeuropäischen Länder hätten sich ebenfalls positiv ausgewirkt, heisst es.
Nordamerika generierte eine Umsatzsteigerung von 6,5% auf 335,2 Mio CHF, in Schweizer Franken gerechnet stagnierten die Verkäufe allerdings. Projekte, die zu Beginn des Jahres aufgrund des harten Winters verschoben worden seien, befänden sich im Bau und Investitionen, heisst es dazu.
In der Region Lateinamerika konnte der Konzern zwar um 17% auf 295,6 Mio CHF zulegen, Währungseffekte inklusive aber schrumpften die Verkäufe um 2,4%. Es sei gelungen, in den meisten Ländern ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich zu realisieren und Marktanteile auszubauen.
Ein ähnliches Bild ergab sich in Asien/Pazifik, wo der Umsatz dank zweistelligen Zuwachsraten in China, Japan, Indonesien und Australien um 18% auf 485,0 Mio CHF zulegte. Währungseffekte abgezogen schrumpfte das Plus auf 6,5%. Insgesamt hat Sika den Angaben zufolge in den Schwellenländern um 18% in LW zugelegt.
Ausblick erhöht
Aufgrund des «hervorragenden» Geschäftsverlaufs im ersten Halbjahr erhöht Sika die Prognose für das erwartete Umsatzwachstum (in LW) auf 9 bis 11% für das Gesamtjahr. Bis dato war ein Plus von 6 bis 8% in Aussicht gestellt worden.
Zwar blieben die starken Währungsverschiebungen und die Rahmenbedingungen in einigen Märkten eine Herausforderung, man gehe jedoch von einer stabilen Margenentwicklung in 2014 aus, heisst es. Mit weiteren Investitionen in die Wachstumsmärkte, der Markteinführung neuer Produkte und den zugekauften Unternehmen solle die Wachstumsstrategie fortgesetzt werden. (awp/mc/upd/ps)