Sika-CEO Ernst Bärtschi.
Baar – Die Zuger Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 zurück und konnte vor allem in den Schwellenländern kräftig wachsen. Zudem wurde die Rechnung, anders als im Vorjahr, nicht durch Restrukturierungskosten belastet, so dass Betriebs- und Reingewinn überproportional zulegten.
Während das Management für das laufenden Geschäftsjahr 2011 eine ähnliche Entwicklung der Märkte erwartet wie schon 2010, wird an der mittelfristigen Zielsetzung eines Umsatzes von 8 Mrd CHF festgehalten. Im Berichtsjahr konnte das operative Betriebsergebnis vor Restrukturierungskosten um 9,7% auf 439,5 (VJ 400,6) Mio CHF gesteigert werden, teilte der Konzern am Dienstag mit. Während 2010 keine Restrukturierungskosten anfielen, lagen diese im Vorjahr bei 56,6 Mio CHF. Die EBIT-Marge erreichte im abgelaufenen Jahr 10,0%. Der Reingewinn legte um 37,7% auf 310,9 (225,7) Mio CHF zu. Abschreibungen, Amortisationen und Impairment machten 137,5 (139,3) Mio CHF aus.
Monika Ribar zur Zuwahl in VR vorgeschlagen
Mit diesen Zahlen hat Sika die Analystenerwartungen beim EBIT nicht ganz erfüllt, beim Reingewinn hingegen übertroffen. Für den EBIT wurden im Durchschnitt (AWP-Konsens) 447,4 Mio CHF und für den Reingewinn 300,8 Mio CHF veranschlagt. Für das Gesamtjahr wird eine unveränderte Dividende von 45 CHF je Inhaber- und 7,50 CHF je Namenaktie vorgeschlagen. Dazu kommt eine Nennwertrückzahlung von 9,00 CHF je Inhaber- und 0,60 CHF je Namenaktie, so die Mitteilung weiter. Die Auszahlungssumme betrage 134,0 Mio CHF was rund 43 (50)% des Konzerngewinnes entspreche. Der Generalversammlung wird zudem die Wiederwahl des bisherigen Verwaltungsrats-Mitglieds Urs F. Burkard sowie die Zuwahl von Monika Ribar, CEO der Panalpina, beantragt.
Umsatzsteigerung von 6,3% auf 4’416,0 Mio Franken
Der Umsatz konnte, wie bereits gemeldet, um 6,3% auf 4’416,0 Mio CHF gesteigert werden. Die Umsatzsteigerung setzt sich zusammen aus einem organischen Wachstum um 6,1%; durch Akquisitionen kamen weitere 4,1% hinzu. Der Währungseffekt belastete mit -3,9%. Dank der dezentralen regionalen Verankerung und der vorwiegend lokalen Wertschöpfung, die Sika in den 74 Ländern und an über 120 Standorten erziele, sei eine gute natürliche Kursabsicherung gegeben, so die Mitteilung.
Regional unterschiedliche Entwicklungen
In lokalen Währungen (LW) konnte Sika den Umsatz mit Produkten für die Bauindustrie im Berichtsjahr um 8,7% steigern; davon sind 4,9% auf Akquisitionen zurückzuführen. Bei den Produkten für die industrielle Fertigung betrug die Umsatzsteigerung in LW 16,7%; hier liegt der Akquisitionseffekt bei 0,6%. Im Berichtsjahr hat sich Sika von Region zu Region sehr unterschiedlich entwickelt. Während sich die Märkte in den umsatzstärkeren Regionen Europas und Nordamerikas nur sehr zögerlich erholt hätten, habe in den Schwellenländern stark zugelegt werden können. Diese Märkte kommen nun auf einen Umsatzanteil von 36%.
«Volle Auftragsbücher»
Im laufenden Jahr dürften sich die Märkte gemäss den Einschätzungen des Managements ähnlich uneinheitlich entwickeln wie im Jahr 2010. In der Bauwirtschaft werde die Bedeutung der Renovationsarbeiten weiter zunehmen. Die Investitionen in kommerzielle Bauten würden voraussichtlich auf tiefem Niveau verharren, während die Investitionen in Infrastrukturbauten eher steigen dürften. Im Industriebereich, wird mit weiterem Wachstum gerechnet, wenn auch aufgrund der stärkeren Vergleichsbasis auf einem tieferen Niveau. Die Auftragsbücher seien voll, und Sika hat mit neuen Produkten Marktanteile hinzugewonnen, so die Mitteilung. Das Sika-Management bestätigt im Weiteren die mittelfristigen Wachstumsziele einer Umsatzzunahme von jährlich 8-10%, bei einer EBITDA-Marge im Bereich von 12-14%. Zudem soll längerfristig ein Marktanteil von 20% in allen Regionen und Zielmärkten erreicht und damit mittelfristig einen Jahresumsatz von insgesamt 8 Mrd CHF erzielt werden. (awp/mc/ps)