Sika mit hohem Gewinnwachstum im Halbjahr

Jan Jenisch

Jan Jenisch, ehemaliger Sika-CEO. (Foto: Sika)

Sika-CEO Jan Jenisch. (Foto: Sika)

Baar – Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika hat auch im ersten Halbjahr 2016 ihr Wachstumstempo gehalten. Dynamisch entwickelte sich vor allem der nordamerikanische Markt, während sich die Lage in China etwas aufgehellt hat. Der Gewinn wuchs deutlich überproportional zum Umsatz und die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr wurden bekräftigt.

Nach einem Umsatzplus von 8,3% in Lokalwährungen (LW) im ersten Quartal realisierte das Unternehmen im Halbjahr ein Plus von 7,6%. Der Währungseffekt lag bei moderaten -0,7%. Das organische Umsatzplus, also der um Akquisitionen bereinigte Wert, habe im zweiten Quartal bei 6,5% gelegen. Das ist der höchste Wert der letzten zwei Jahre, teilte Sika am Freitag mit.

Gewinn steigt überproportional
Dank dem Volumenwachstum bei einer unterproportionalen Kostenentwicklung habe Sika die Margen erneut verbessert. Die stabilere Währungssituation sowie niedrigere Rohstoffpreise hätten diesen Effekt verstärkt, so die Innerschweizer weiter.

In der Folge kletterte das Betriebsergebnis auf den Stufen EBITDA und EBIT um 19% resp. 23% auf 439,7 Mio und 353,7 Mio CHF. Die EBIT-Marge verbesserte sich signifikant um 1,6 Prozentpunkte auf 12,6%. Der Reingewinn schliesslich erhöhte sich um fast 25% auf 246,3 Mio, womit die Schätzungen der Analysten einmal mehr übertroffen wurden.

«Unsere Investitionen in neue Produkte, Ländergesellschaften und in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten zahlen sich aus», lässt sich Konzernchef Jan Jenisch in der Mitteilung zitieren. Dank der Stärke des Sika-Wachstumsmodells blicke er optimistisch in die Zukunft und auf das zweite Halbjahr 2016.

Nordamerika dymamisch
Alle von Sika bearbeiteten Regionen hätten zum Wachstum beigetragen, heisst es weiter. Zweistellige Zuwachsraten habe man in den USA, Kanada, Argentinien, Chile, UK, Afrika, Südostasien, der Pazifik Region und im Bereich Automotive erzielt.

Allen voran Nordamerika erzielte mit einem Umsatzplus von 12,7% in Lokalwährungen auf 441,3 Mio CHF ein Rekordergebnis. Hier gab es zudem einen positiven Währungseffekt von 3,2%. Sika spricht von einer soliden Baukonjunktur in der Region, der beschleunigte Ausbau der Vertriebsstrukturen in den wachsenden Ballungsgebieten sei ein Wachstumstreiber.

In der mit Abstand grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) stiegen die Verkäufe in Lokalwährungen um 6,6% auf 1,34 Mrd CHF. Gute Wachstumsraten habe man in Südeuropa und im Nahen Osten realisiert; in Afrika lag das Umsatzplus gab bei über 20%.

Die Region Lateinamerika legte um 5,9% in LW auf 273,9 Mio CHF zu. Währungseffekte inklusive schrumpften hingegen die Verkäufe um 9,8%. Die Wirtschaftskrise in Brasilien sowie die teilweise signifikanten Abwertungen einiger Lokalwährungen hätten zu einer Abschwächung des Geschäftsverlaufs geführt, so Sika.

In Asien/Pazifik beschleunigte sich das Wachstum auf 4,6% in LW, nach einem Wert von 2,5% im Vorjahr. Die Verkäufe lagen bei 509,5 Mio CHF. In China sei die Marktnachfrage auf einem tiefen, aber deutlich optimistischeren Niveau als noch vor einem Jahr gelegen. Dagegen seien in Südostasien und Pazifik zweistellige Wachstumsraten erzielt worden.

Zuversicht für 2016
Für 2016 geht Sika unverändert von einem Umsatzwachstum von 6-8% und einer überproportionalen Steigerung der Margen aus. Die Wachstumsstrategie werde in diesem Jahr mit der Eröffnung von 8 bis 10 neuen Fabriken und 3 bis 4 Ländergesellschaften fortgesetzt. Damit hat Sika zumindest mit Blick die Fabriken die Schlagzahl etwas erhöht: Zuvor war nämlich noch von 6 bis 8 neuen Fabriken die Rede. In der ersten Jahreshälfte 2016 hat Sika bereits vier neue Fertigungsstätten eröffnet.

Der unbekannte Ausgang des feindlichen Übernahmeversuchs durch Saint-Gobain bleibe derweil als Unsicherheitsfaktor für die Zukunft bestehen, heisst es weiter.

Die Börse freut sich: Die Sika-Inhaber legten in einem freundlichen Gesamtmarkt um 4,6% auf 4’546 CHF zu. Mit 4’547 CHF wurde am Berichtstag der höchste je bezahlte Kurs erreicht – fast so, also wäre der drohende Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an Saint-Gobain bereits aus der Welt geschafft. (awp/mc/upd/ps)

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