Baar – Inmitten des Übernahmekampfes bleibt die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika auf Rekordkurs und steigerte den Gewinn in den ersten neun Monaten 2016 deutlich. Starke Resultate zeigte vor allem die Marktregion Nordamerika, während Sika in China wieder positive Wachstumsraten ausweisen kann. Für 2016 wurden die Wachstumsprognosen bestätigt.
Zwischen Januar und Ende September setzte Sika 4,33 Mrd CHF um, das sind 5,8% mehr als im Jahr zuvor. In Lokalwährungen resultierte ein Wachstum von 6,3%. Damit hat sich das Wachstumstempo im dritten Quartal aber etwas abgeflacht, hatte doch im ersten Semester in Lokalwährungen noch ein Plus von 7,6% resultiert.
CEO Jan Jenisch lässt sich aber nicht beunruhigen. Der Rückgang sei nämlich praktisch zur Gänze der unterschiedlichen Verteilung der Arbeitstage zuzuschreiben. «Arbeitstagebereinigt wäre das Wachstum sicherlich ein bis zwei Prozentpunkte höher ausgefallen», erklärte dieser am Donnerstag an einer Telefonkonferenz. Denn im Vergleich zum Vorjahr habe der Juli zwei Arbeitstage weniger gezählt, also zwei Tage weniger, an denen im umsatzstärksten Monat des Jahres auf den Baustellen gearbeitet wurde. «Ich sehe keine Spur einer Verlangsamung», resümierte Jenisch.
Gewinn steigt überproportional
Das Betriebsergebnis auf den Stufen EBITDA und EBIT nahm um 17% resp. knapp 21% auf 719,5 Mio und 591,2 Mio CHF zu. Der Reingewinn schliesslich erhöhte sich um fast 23% auf 415,5 Mio. Der nicht näher bezifferte Geldfluss sei um nahezu 44% gestiegen. Das seien alles neue Rekordwerte, so Sika.
Die höhere Profitabilität erklärt das Unternehmen mit steigenden Bruttomargen und einer unterproportionalen Kostenentwicklung. Mit diesen Zahlen hat Sika die Erwartungen der Analysten auf Gewinnebene übertroffen, während der Umsatz etwas darunter lag.
«Die Umsatzzahlen sowie unsere Fähigkeit, die Marge Quartal für Quartal zu verbessern, sind beeindruckende Resultate unserer Strategieumsetzung», lässt sich Sika-Chef Jan Jenisch in der Mitteilung zitieren.
Nordamerikageschäft dynamisch
Alle von Sika bearbeiteten Regionen hätten zum Wachstum beigetragen, heisst es weiter. Allen voran Nordamerika erzielte ein Umsatzplus von 9,9% in Lokalwährungen auf 705,0 Mio CHF. Der beschleunigte Ausbau der Vertriebsstrukturen und der Supply Chain seien die Hauptwachstumstreiber gewesen.
In der mit Abstand grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) stiegen die Verkäufe in Lokalwährungen um 5,3% auf 2,06 Mrd CHF. Die westeuropäischen Kernmärkte Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Spanien und Italien hätten eine «solide» Nachfrage erfahren, «gute» Zuwachsraten habe man in Osteuropa realisiert. Das stärkste Umsatzplus sei mit über 20% in Afrika erzielt worden.
Die Region Lateinamerika legte um 5,6% in LW auf 420,5 Mio CHF zu. Währungseffekte inklusive schrumpften hingegen die Verkäufe um 7,2%. Mexiko, Argentinien und Chile hätten sich stark entwickelt, hingegen habe die Krise in Brasilien sowie die teilweise signifikanten Abwertungen einiger Lokalwährungen zu einer Abschwächung des Geschäfts geführt.
In Asien/Pazifik lag das Wachstum bei 3,8% in LW, nach einem Wert von 4,6% im Vorjahr. Die Verkäufe lagen bei 785,5 Mio CHF. In Südostasien und in der Pazifikregion seien zweistellige Umsatzsteigerungen erzielt worden. China habe im dritten Quartal nach sechs rückläufigen Jahresvierteln wieder positive Wachstumszahlen erreicht und in Japan entwickelte sich der Umsatz laut Sika stabil.
Zuversicht für 2016
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Sika mit einem Umsatz von rund 5,8 Mrd CHF und eine überdurchschnittlicher Margensteigerung bei einem EBIT zwischen 780 und 800 Mio CHF. Man steuere also auf ein weiteres Rekordjahr zu. Mit der Eröffnung von vier neuen Ländergesellschaften und acht neuen Fabriken liege die Anzahl der Wachstumsinvestitionen gar über Plan. (awp/mc/pg)