Sika-CEO Jan Jenisch. (Foto: Sika)
Baar – Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika hat einen starken Start ins Jahr 2016 hingelegt. Vor der am Dienstagnachmittag stattfindenden GV vermeldet das Unternehmen für die Monate Januar bis März einen Umsatzanstieg in Lokalwährungen von 8,3% auf über 1,27 Mrd CHF. Das sei neuer Umsatzrekord in einem ersten Quartal. Der Akquisitionseffekt lag bei +2,9%.
In Schweizer Franken gerechnet stiegen die Verkäufe um 6,6%, der negative Währungseffekt lag also bei minus 1,7%. Mit seinen Erstquartalsumsätzen hat Sika die Markterwartungen leicht übertroffen. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens im Durchschnitt mit einem Umsatz von knapp 1,26 Mrd CHF gerechnet.
Zum Gewinn im ersten Quartal macht Sika keine Angaben. Die Marge habe sich aber weiter positiv entwickelt, teilte das Unternehmen mit. Konzernchef Jan Jenisch zeigte sich im Communiqué «sehr zufrieden» mit dem Start ins Geschäftsjahr. So hätten alle Regionen zum guten Jahresstart beigetragen, mit zweistelligem Umsatzwachstum in Argentinien, Kolumbien, Nordamerika, Südostasien, Pazifik, Afrika, dem Nahen Osten und im Industriegeschäft.
Nordamerika stark – China bleibt tief
Am stärksten legte Sika in Lokalwährungen gerechnet in den Regionen Nordamerika mit fast 13% zu. Der Konzern habe von einem beschleunigten Ausbau der Lieferkette und der Vertriebsstrukturen in den wachsenden Ballungsgebieten profitiert sowie von der soliden Baukonjunktur in der Region.
In der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) erzielte Sika eine Umsatzsteigerung von 8,7%, nach lediglich 1,1% im Vorjahr. «Gute» Wachstumsraten habe man in Südeuropa und im Nahen Osten realisiert, das stärkste Wachstum fand mit über 20% gemäss Sika in Afrika statt. Die Marktnachfrage in Westeuropa habe sich derweil auf einem «soliden» Niveau bewegt.
Das Wachstum in der Region Asien/Pazifik lag bei 4,3% und damit um 1,8 Prozentpunkte über dem Vorjahr. Dabei habe die Marktnachfrage in China auf einem tiefen, aber deutlich optimistischeren Niveau als noch vor einem Jahr gelegen. Dem standen zweistellige Wachstumsraten in Südostasien und im Pazifik gegenüber.
In der Region Lateinamerika verlangsamte sich das Umsatzwachstum auf 4,0% im Vergleich zu 17% im Vorjahr. Vor allem die Wirtschaftskrise in Brasilien sowie die teilweise signifikanten Abwertungen der Lokalwährungen hätten zu der Abschwächung geführt.
Der Umsatz mit Produkten für die Bauindustrie stieg um 17% auf 305,3 Mio CHF, während mit Produkten für die industrielle Fertigung mit 969,1 Mio CHF 3,7% mehr umgesetzt wurde.
Guidance bekräftigt
Für 2016 rechnet Sika unverändert mit einem Umsatzwachstum von 6-8% und einer überproportionalen Steigerung der Margen. Die Wachstumsstrategie werde in diesem Jahr mit der Eröffnung von 6 bis 8 neuen Fabriken und 3 bis 4 Ländergesellschaften fortgesetzt.
Am Nachmittag kommt es an der Generalversammlung von Sika einmal mehr zum «Showdown» zwischen den Erben des Firmengründers und dem Verwaltungsrat, der sich gegen einen Verkauf an den französischen Konzern Saint-Gobain wehrt. Zu diesem Thema hatte Sika am frühen Morgen noch nichts zu berichten. Es wird angenommen, dass der Verwaltungsrat erneut die Stimmkraft der Erbenfamilie beschränken wird, welche ihre Anteile an Saint-Gobain verkaufen will. (awp/mc/ps)