Baar – Der Bauzulieferer Sika schreibt Jahr für Jahr einen neuen Rekordgewinn – so auch wieder in 2021. Steigende Rohstoffkosten bereiteten dem Management derzeit aber viel Arbeit.
Getrieben vom Aufschwung in der Bauindustrie nach den Pandemie-bedingten Schliessungen im Vorjahr steigerte Sika den Umsatz um 17,5 Prozent auf 9,25 Milliarden Franken. Das sei ein neuer Rekordwert und auch deutlich mehr als im 2019, betonte Sika am Freitag in einem Communiqué.
Dabei war Sika bereits vergleichsweise glimpflich durch das «Corona-Jahr» 2020 gekommen. Nicht zuletzt dank Akquisitionen ging der Umsatz seinerzeit nur moderat um 2,9 Prozent zurück.
Gleichzeitig hatte der Konzern die Kosten voll im Griff. In der Folge kletterte das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 23,1 Prozent auf 1,39 Milliarden Franken. Die EBIT-Marge erreichte mit 15,0 Prozent noch nie erreichte Höhen.
Laufende Preiserhöhungen
Dabei habe sich Sika mit einem «extremen» Anstieg der Rohmaterialkosten konfrontiert gesehen, sagte Finanzchef Adrian Widmer am Freitag vor den Medien. Die Innerschweizer gaben laufend mit Preiserhöhungen Gegensteuer. Dazu kamen Skaleneffekte, Effizienzgewinne und Synergien aus Akquisitionen.
Unter dem Strich stand ein um 27,1 Prozent höherer Reingewinn von 1,05 Milliarden Franken. Die Aktionäre sollen davon in Form einer höheren Dividende profitieren. Der Verwaltungsrat schlägt konkret vor, diese um 40 Rappen auf 2,90 Franken pro Aktie anzuheben.
Für das laufende Jahr erwartet Sika wieder eine Umsatzsteigerung von deutlich mehr als zehn Prozent. Der Umsatz werde erstmals die Grenze von 10 Milliarden Franken überschreiten. Damit einhergehen soll eine überproportionale EBIT-Steigerung.
Grossakquisition im Zeitplan
Noch gar nicht eingerechnet in die Prognose hat Sika die bevorstehende Akquisition des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts. Bei einem Kaufpreis von 5,5 Milliarden Franken ist das der grösste Deal in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Unternehmens.
Sika hatte die Akquisition vor rund drei Monaten angekündigt und befindet sich seither mit diversen Aufsichtsbehörden im Austausch, welche die Transaktion unter die Lupe nehmen.
Firmenchef Thomas Hasler ist zuversichtlich, dass der Deal in der zweiten Jahreshälfte 2022 unter Dach und Fach gebracht werden kann. In China habe Sika bereits grünes Licht erhalten.
Verkäufe an der Börse
Mit der Übernahme wird sich Sika in eine neue Liga katapultieren: Das gekaufte Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz von 2,9 Milliarden Franken. Sika wird damit der unangefochtene Marktführer in der Bauchemie.
An der Börse schritten die Anleger dennoch zu Verkäufen: Zum Börsenschluss standen die Sika-Aktien 3,1 Prozent tiefer. Grössere positive Überraschungen seien halt ausgeblieben, sagten Händler. (awp/mc/pg)