Flamatt – Abkühlung in Sicht, auch bei den Mietpreisen: Nach zahlreichen Hitzerekorden kommen nicht nur die Temperaturen zum Sinken, auch Wohnungssuchende profitieren nun von einem Rückgang der Angebotsmieten. Ebenfalls gesunken sind die Preise für Einfamilienhäuser, deutlich teurer wurden hingegen Eigentumswohnungen. Dies zeigen die aktuellen Zahlen des Swiss Real Estate Offer Index.
Nach vier Monaten steigender Mietpreise bringt der Juli nun eine Entlastung für alle, die sich nach einer neuen Mietwohnung umsehen. Die Angebotsmieten sind im schweizweiten Durchschnitt um 0,4 Prozent gesunken. Auch längerfristig bestätigt sich das negative Vorzeichen: Über die letzten zwölf Monate beträgt der Rückgang der Mietpreise 0,8 Prozent. Dies zeigt der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index.
Wie üblich entwickeln sich die Mietpreise je nach Landesteil unterschiedlich. Besonders die Genferseeregion kann sich über eine Entlastung des Wohnbudgets mit einem Minus von 0,8 Prozent freuen. Ebenfalls gesunken sind die Angebotsmieten im Tessin (-0,6 Prozent) und im Mittelland (-0,1 Prozent). Mit steigenden Mieten konfrontiert sind hingegen Wohnungssuchende in der Ostschweiz (+1,2 Prozent), in der Nordwestschweiz (+0,7 Prozent), in der Grossregion Zürich (+0,5 Prozent) sowie in der Zentralschweiz (+0,4 Prozent). «Dass die durchschnittliche Mietpreisentwicklung in der Schweiz dennoch negativ ist, liegt an der grossen Bedeutung der Genferseeregion», erklärt Martin Waeber, Director von ImmoScout24.
Doch wie stehen die Zeichen im Schweizer Immobilienmarkt nun? Eine der wichtigsten Bezugsgrössen ist das Zinsniveau. «Mit dem Ende Juli gefällten Entscheid, den Leitzins erstmals seit 2008 wieder zu senken, verstärkt die US-Notenbank auch den Druck auf Europa und die Schweiz, die Zinsen bei Null oder sogar im negativen Bereich zu belassen», sagt Martin Waeber, Director von ImmoScout24. «Die Nachfrage nach Wohneigentum wird damit weiter beflügelt, da die Finanzierung so erschwinglich ist wie noch nie», so Waeber weiter. Dies hat allerdings auch steigende Preise zur Folge. «Die Werte von Mehrfamilienhäusern dürften ebenfalls weiter zunehmen, weil die Mieteinnahmen für Investoren eine deutlich höhere Rendite versprechen als die meisten anderen Anlagemöglichkeiten» prognostiziert der Immobilienexperte.
Einfamilienhäuser werden erschwinglicher
All jene, die sich den Traum eines eigenen Hauses erfüllen möchten, dürfen sich freuen: Die Angebotspreise für Einfamilienhäuser sind im Juli nämlich um 0,8 Prozent gesunken. Der Quadratmeterpreis für ein typisches Einfamilienhaus liegt damit im Schweizer Durchschnitt bei 6’366 Franken. Dieser Wert liegt zwar tiefer als im Vormonat, aber immer noch satte 3,6 Prozent über der Vergleichsmarke von vor einem Jahr. Langfristig befinden sich die Hauspreise also nach wie vor in einem Steigflug.
Eine gegenläufige Entwicklung zeigt sich bei den Eigentumswohnungen. Die Angebotspreise für Stockwerkeigentum haben mit einem Plus von 0,7 Prozent zugelegt. Damit kommt der aktuell verlangte Quadratmeterpreis bei rund 7‘170 Franken zu liegen. Auch über ein Jahr betrachtet bestätigt sich dieses Preiswachstum mit einer Zunahme von 2,2 Prozent. (ImmoScout24/mc/ps)
Der Swiss Real Estate Offer Index wird auf den Webseiten von ImmoScout24 und der IAZI AG publiziert. www.immoscout24.ch/immobilienindex
www.iazi.ch/angebotsindizes