Allschwil – Die Baselbieter Skan Group hat im Geschäftsjahr 2022 den Umsatz und vor allem den Auftragseingang deutlich gesteigert. Ins laufende Jahr ist das Unternehmen mit einem rekordhohen Auftragsbestand gestartet.
Der Hersteller von Anlagen für die sterile Abfüllung von Medikamenten steigerte den Umsatz laut Mitteilung vom Dienstag um 18,2 Prozent auf 277,0 Millionen und den Auftragseingang um 47 Prozent auf 411,7 Millionen Franken.
Der Trend zu injizierbaren Medikamenten und damit zu Prozesslösungen für das aseptische Abfüllen der Wirkstoffe habe für eine hohe Nachfrage gesorgt, heisst es. Der Auftragsbestand von 360,1 Millionen per Ende 2022 biete zudem Planungssicherheit über die nächsten zwei Jahre.
Auch der operative Gewinn wuchs kräftig – trotz Engpässen in der Lieferkette und steigenden Rohstoffkosten. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte um fast 31 Prozent auf 40,2 Millionen Franken. Die entsprechende Marge stieg auf 14,5 Prozent von 13,1 Prozent im Jahr zuvor. Damit sei – wie bereits im Sommer angekündigt – das schwächere erste Semester mit einem ertragsstarken zweiten Halbjahr aufgeholt worden.
Unter dem Strich stagnierte aber der Reingewinn bei 21,5 Millionen Franken – im Vorjahr hatte Skan noch ein deutlich höheres Finanzergebnis erzielt. Gleichwohl wird der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 0,25 Franken je Aktie nach 0,24 Franken im Vorjahr beantragt.
Investitionen in künftiges Wachstum
Skan hatte sich im Berichtsjahr auf künftiges Wachstum eingestellt. Laut der Mitteilung wurden die Kapazitäten an den Produktionsstandorten in der Schweiz und Deutschland erweitert und es wurden erneut zahlreiche neue Mitarbeitende eingestellt.
In Zahlen ausgedrückt wurden insgesamt 76,4 Millionen Franken investiert – gut ein Drittel davon in den Kapazitätsausbau, der Rest in die Erhöhung der Beteiligung an Aseptic Technologies sowie vorübergehend in verzinste Festgeldanlagen. Und der Personalbestand wuchs zum Jahresende um 165 auf 1172.
Die hohe Nachfragedynamik werde in 2023 nicht abflauen, gibt sich Skan überzeugt. Auf Stufe Nettoumsatz erwartet die Gesellschaft eine Steigerung im mittleren bis oberen Zehnprozentbereich. Die EBITDA-Marge dürfte den Angaben zufolge zwischen 13 und 15 Prozent zu liegen kommen.
Das Kerngeschäft von Skan umfasst die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Anlagen und Produkten der Reinraumtechnik und Isolatorentechnik für die Pharmaindustrie. Diese finden auch Anwendung in der Uhren- und der Nahrungsmittelindustrie, in Spitälern und Apotheken.
Skan hatte im Herbst 2021 von der BX Swiss an die SIX Swiss Exchange gewechselt. Der Schritt geschah im Zuge einer Strategieänderung der an der Berner Börse kotierten Beteiligungsgesellschaft BV Holding. (awp/mc/ps)