Skyguide verzeichnet 2023 moderates Wachstum des Verkehrsaufkommens
Genf – Der Luftverkehr in der Schweiz hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Während die Schweizer Flugsicherung Skyguide ihren Auftrag erfüllt, bleibt sie unter finanziellem Druck.
Das Betriebsergebnis von Skyguide für das Jahr 2023 stieg von 484 auf 530 Mio Franken, was einer Zunahme von 9,5% entspricht. Dies liegt unter den Erwartungen, vor allem weil sich der Verkehr langsamer erholte als prognostiziert. Der Betriebsaufwand belief sich auf 519 Mio Franken, was einem Anstieg von 10,2% gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Ausschlaggebend dafür waren höhere Investitionen in die Widerstandsfähigkeit der Systeme, während Skyguide gleichzeitig die Innovation weiter vorangetrieben hat. Das Nettoergebnis sank um 3,2 Mio auf 7,8 Mio Franken.
Erhöhte Volatilität
Nach dem pandemiebedingten Einbruch in der kommerziellen Luftfahrt und der teilweisen Erholung in den Vorjahren sind die Verkehrszahlen im Jahr 2023 leicht gestiegen (+5,1%). Das Verkehrsaufkommen ist immer noch um 7,6% tiefer als im Vor-Covid-Jahr 2019. Die nationalen Flughäfen Genf (+6,6%) und Zürich (+15,1%) verzeichneten beide ein höheres Verkehrsaufkommen als 2022, was hauptsächlich auf den starken Ferienverkehr zurückzuführen ist. Die Verkehrsvolatilität war erneut sehr hoch, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Personaleinsatzplanung und damit auf die Kosten.
Sehr hohe Pünktlichkeit
Im Jahr 2023 waren 97,7% aller von Skyguide kontrollierten zivilen Flüge pünktlich, wie der europäische Netzwerk-Manager Eurocontrol ermittelt hat. Im Vorjahr lag der Wert bei 97,3%. Die flugsicherungsbedingten Verspätungen betrugen durchschnittlich 8,5 Sekunden pro Flug (Vorjahr: 18,3 Sekunden). Die Verspätungen wurden hauptsächlich durch schwierige Wetterbedingungen verursacht. Weitere Faktoren waren Kapazitätsengpässe an Flughäfen, die Einführung neuer Systeme in den Nachbarländern sowie Arbeitsniederlegungen in Frankreich.
Vorübergehend erhöhte Systemanfälligkeit
Skyguide befindet sich in einer wichtigen Phase ihres Transformationsprozesses: Während zahlreiche Systeme bereits auf die neue, virtualisierte technische Infrastruktur migriert wurden, ist die alte Infrastruktur noch nicht vollständig ausser Betrieb. Dieser vorübergehende Doppelbetrieb erhöht die Fehleranfälligkeit und die Kosten. Von Anfang 2023 bis heute gab es drei technische Zwischenfälle: Am 30. Oktober 2023 verursachte ein Manipulationsfehler bei der Einsetzung neuer Firewalls den Unterbruch von Starts am Flughafen Zürich für rund zwei Stunden. Am 18. Dezember 2023 verzögerte eine Unterbrechung zwischen zwei technischen Applikationen Starts und Landungen am Flughafen Zürich um rund 20 Minuten. Und am 18. Februar 2024 verlangsamte sich ein Server vorübergehend, was dazu führte, dass Starts und Landungen am Flughafen Zürich für etwa 10 Minuten unterbrochen wurden. In allen Fällen war die Sicherheit vollständig gewährleistet und die Auswirkungen auf den Flugverkehr waren insgesamt gering, wie Eurocontrol in ihren Pünktlichkeitsanalysen zeigt. (mc/pg)