SNB: Ertragsbilanz-Überschuss im Q2 von 21,4 Mrd CHF
Zürich – Wegen höherer Erträge auf schweizerischen Kapitalanlagen im Ausland ist der Schweizer Ertragsbilanzüberschuss im zweiten Quartal 2012 gestiegen. Er lag bei 21,4 Mrd CHF.Das sind 5,5 Mrd mehr als im Vorjahresquartal. Für den Anstieg bei den Kapitaleinkommen – sie setzen sich aus den Erträgen der Direktinvestitionen, der Portfolio- und übrigen Anlagen zusammen – waren insbesondere höhere Dividendeneinnahmen der Finanz- und Holdinggesellschaften aus Direktinvestitionen im Ausland verantwortlich, teilte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Freitag in ihrer Zahlungsbilanz mit.
Insgesamt stiegen die Erträge auf schweizerische Anlagen im Ausland um 8 Mrd auf 35 Mrd CHF. Die Ausgaben lagen derweil mit 20 Mrd auf Vorjahresniveau. Insgesamt ergibt sich daraus ein Einnahmenüberschuss bei den Kapitaleinkommen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8 Mrd auf 15 Mrd.
Metallindustrie unter Druck
Im Aussenhandel mit Waren und Diensten gingen die Einnahmen um 1% zurück, während die Importe mit Plus 1% etwas höher ausfielen. Insgesamt sank dadurch der Einnahmenüberschuss um 1,2 Mrd CHF auf 14,6 Mrd, wie die SNB weiter festhielt. Die Exporteinnahmen mit Waren fielen im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 um 1% tiefer aus. Insbesondere die Metallindustrie (-12%) und die Branchengruppe «Maschinen, Apparate und Elektronik» (-11%) lieferten deutlich weniger ins Ausland.
Weiterhin gut läuft es der Uhrenindustrie. Die Branchengruppe «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» steigerte die Ausfuhren um 6%. Als Stütze erwies sich auch die Chemieindustrie, die grösste Exportbranche der Schweiz, mit einem Plus von 2% gegenüber dem Vorjahresquartal.
Weniger Rohstoffe importiert
Weniger in die Schweiz importiert wurden im zweiten Quartal insbesondere Rohstoffe und Halbfabrikate (-9%). Die Einfuhren von Konsumgütern dagegen stiegen um 3%, die Importe von Energieträgern gar um 13%. Im Aussenhandel mit Dienstleistungen sank der Einnahmenüberschuss um 2 Mrd CHF auf 10 Mrd. Während die Ausgaben vor allem für die Nutzung von Lizenzen und Patenten insgesamt um 11% anstiegen, fielen die Einnahmen um 2%. Weniger Einnahmen generierten das Transithandelsgeschäft (-10%) sowie die Banken aus Finanzdiensten (-3%).
Die Zahlungsbilanz zeigt die Geldströme auf, die über die Grenzen fliessen. Waren, Dienstleistungen, Kapital- und Arbeitseinkommen sowie unentgeltliche Übertragungen bilden zusammen die Ertragsbilanz. Die Kapitalverkehrsbilanz ist quasi das Gegenstück dazu und zeigt, wie diese Gelder angelegt wurden. Beide Bilanzen zusammen bilden die Zahlungsbilanz. (awp/mc/ps)