Sonova-CEO Lukas Braunschweiler. (Foto: Sonova)
Stäfa – Der Hörsystem-Hersteller Sonova hat im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende März) den Umsatz weiter, auf ein neues Rekordniveau gesteigert. Dabei haben sich sowohl das Kerngeschäft dank hohem organischem Wachstum als auch die Cochlea-Implantate stark entwickelt. Die Aktionäre profitieren dabei von einer Dividendenerhöhung. Für das laufende Rechnungsjahr prognostiziert das Management weiteres Wachstum, bestätigt werden vor diesem Hintergrund auch die mittelfristigen Zielsetzungen.
Der Umsatz stieg im Berichtsjahr um 8,7% auf ein neues Rekordniveau von 1,95 Mrd CHF. In Lokalwährungen (LW) betrug das Umsatzwachstum knapp 12%, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Auf bereinigter Vorjahresbasis stieg der EBITA ebenfalls um knapp 12% auf 430,1 Mio. Die Entwicklung des Umsatzes lag damit über, jene des EBITA innerhalb der firmeneigenen Prognosen von Zuwachsraten zwischen 8 und 10% (in LW) für den Umsatz und 11 bis 14% für den EBITA. Die EBITA-Marge nahm um 0,5 Prozentpunkte auf 22,0% zu. Der Reingewinn stieg gegenüber der normalisierten Vorjahresbasis um fast 13% auf 347,4 Mio.
Mit den Eckdaten hat Sonova die Konsenserwartungen von Analysten beim Umsatz leicht übertroffen, mit dem EBITA und Reingewinn punktgenau erfüllt. Der Umsatz wurde im Mittel auf 1,9 Mrd CHF geschätzt, der EBITA auf 429,5 Mio und der Reingewinn auf 347,0 Mio.
Die Rechnung des Vorjahres wurde vor allem von den Ende April 2013 angekündigten und voll der Rechnung 2012/13 belasteten zusätzlichen Rückstellungen für Produkthaftungen im Geschäft mit Cochlea-Implantaten von 197,8 Mio CHF geprägt.
Die Rendite auf dem eingesetzten Kapital wird mit 27,7% ausgewiesen, gegenüber 10,4% im Vorjahr. Damit hat das Unternehmen deutliche Fortschritte gemacht im Hinblick auf die mittelfristige Zielsetzung von 30%.
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Ausschüttung einer auf 1,90 CHF je Aktie erhöhten regulären Dividende vor. Im Vorjahr wurden verrechnungssteuerfrei 1,60 CHF ausgeschüttet. Die Ausschüttungsquote belaufe sich auf 37% heisst es weiter.
Hörgeräte wachsen über Markt
Im Kerngeschäft, dem Hörgeräte-Segment, stieg der Umsatz im Berichtsjahr um 6,5% auf 1,76 Mrd (+9,5% in LW). Dieser Zuwachs ist laut Mitteilung von einem organischen Wachstum von 8,8% getragen worden, das über dem geschätzten Marktwachstum gelegen hat. Der EBITA des Bereiches erreichte 417,3 Mio (+8,8% in CHF; +14% in LW). Der Markt sei dabei am oberen Ende einer Bandbreite von 2 bis 4% gewachsen, wie CEO Lukas Braunschweiler in einem Telefongespräch mit AWP sagte.
Unter den einzelnen Regionen nahm der Umsatz in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika um gut 12% zu, in den USA um 11% (jeweils LW). Umsatztreiber seien bei den Hörgeräten beide Segmente (Phonak und Unitron) mit ihren neuen Produkten gewesen, so der CEO weiter. «Die Quest-Plattform von Phonak und die neuen Produkte von Unitron haben in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten gut eingeschlagen.» Unter den einzelnen Märkten habe in Deutschland die neue Rückerstattungspraxis für kassenpflichtige Hörgeräte «einen Riesenboom» ausgelöst, so CEO Braunschweiler. «Die Nachfrage hat auch in mittleren und höheren Preisklassen teilweise angezogen.»
Das Geschäft mit Cochlea-Implantaten von Advanced Bionics erzielte einen Umsatz von 195,3 Mio CHF (+33%), was in LW einem Anstieg um 36% entspricht. Der EBITA des Segmentes erreichte 12,8 Mio (VJ normalisierte 1,8 Mio). Die Cochlea-Implantate seien mit dem neuen Prozessor «gut auf Kurs», hiess es weiter. «Mit Blick auf den Fünfjahresplan sind wir etwas weiter als gedacht», so CEO Braunschweiler.
Weiteres Wachstum – Mittelfristziele bestätigt
Für das laufende Rechnungsjahr 2014/15 erwartet das Management sowohl im Segment Hörgeräte als auch im Segment Cochlea-Implantate ein weiterhin solides Wachstum. Für den Gesamtumsatz wird ein Wachstum von 7% bis 9% und beim EBITA einen Anstieg von 11% bis 15% erwartet (in LW). Im aktuellen Währungsumfeld und einschliesslich laufender Bemühungen werde ein EBITA-Anstieg von 8-12% in der Berichtswährung Schweizer Franken erwartet, heisst es weiter.
Darüber hinaus bestätigte CEO Braunschweiler gegenüber AWP die mittelfristigen Zielsetzungen einer EBITA-Marge im mittleren 20%-Bereich und einer ROCE von über 30% (jeweils in Lokalwährungen). Erreicht werden soll dies bis in drei Jahren. (awp/mc/upd/ps)