Stäfa – Sonova ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 kräftig gewachsen. Das für seine Marke Phonak bekannte Hörgeräte-Unternehmen legte bei Umsatz und Reingewinn deutlich zu. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen nun eine höhere Dividende erhalten.
Konkret stieg der Umsatz von Sonova im per Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 29 Prozent auf 3,36 Milliarden Franken, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Zuwachs fiel unter anderem deshalb so stark aus, weil die Vorjahresperiode noch deutlich von der Corona-Pandemie belastet war.
Wachstumstreiber war etwa die Hörgerätelinie auf Basis der Produkteplattform Paradise. Bei dieser baute Sonova das Angebot an Produkten weiter aus und legte bei den Marktanteilen – etwa im Vergleich zu Demant und GN – zu.
Doch auch in der Sparte mit den Cochlea-Implantaten gelang es, ein Ausrufezeichen zu setzen: Nach einem Vorjahresverlust erzielte Sonova hier eine prozentual zweistellige Betriebsgewinnmarge.
Auf Gruppenebene legte der Betriebsgewinn (EBITA) auf bereinigter Basis um 40 Prozent auf 844,4 Millionen Franken zu. Die entsprechende Marge erreichte 25,1 Prozent. Dies ist ein Anstieg um 1,9 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr und ein Anstieg um 3,9 Prozentpunkte gegenüber 2019/20.
Höherer Reingewinn
Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 663,6 Millionen verglichen mit 585,3 Millionen im Jahr 2020/21. Die Aktionäre sollen nun in den Genuss einer Dividende von 4,40 Franken pro Aktie kommen (VJ 3,20 Fr.). Mit den Resultaten wurden die Erwartungen zumeist erreicht oder gar übertroffen.
Mit Blick nach vorne erwartet der Konzern für 2022/23 nun ein Wachstum beim Gesamtumsatz von 17 bis 21 Prozent. Nicht unwesentlich zu diesem Plus beitragen sollen die im vergangenen Jahr getätigten Übernahmen des Kopfhörergeschäfts von Sennheiser sowie der US-Firma Alpaca Audiology.
«Die Übernahmen werden die Profitabilität aber vorerst schmälern, die Margen des Geschäfts liegen tiefer», sagte CEO Arnd Kaldowski zur Nachrichtenagentur AWP. Nun gehe es darum, die Profitabilität mit entsprechenden Massnahmen zu steigern.
Keine Infos zu neuer Produktplattform
Nicht in die Karten blicken liess sich der Firmenchef, was den Launch der Nachfolgeplattform für Paradise anbelangt. Zwar werde der Produktestart «bald» sein, auf ein Datum liess sich der Manager jedoch nicht festnageln.
Ansonsten geht das Unternehmen von einer guten Marktumgebung aus. Der Krieg in der Ukraine habe kaum Auswirkungen auf das Geschäft von Sonova. Und die Probleme in den Lieferketten spüre man zwar in Form von höheren Preisen bei Komponenten und Fracht.
Doch plane man einerseits, diese in Form von Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben, andererseits seien auch hier verschiedene Produktivitätsmassnahmen zur Optimierung des Geschäfts angedacht.
An der Börse wussten die Anleger lange nicht so genau, wie sie die Neuigkeiten aus dem Hause Sonova aufnehmen sollen. Nach einem Auf-und-Ab schlossen die Titel am Ende bei 333,60 Franken mit 0,9 Prozent im Minus. (awp/mc/ps)