Sonova mit höherem Halbjahresumsatz dank neuer Produkte

Stäfa – Der Hörsystem-Hersteller Sonova hat im ersten Halbjahr 2016/17 (per Ende September) den Umsatz gesteigert. Dieser erhöhte sich nach einem schwachen Start gegen Ende des Semesters dank der Lancierung neuer Produkte. Aufgrund von Einmalkosten im Zusammenhang mit der Mitte September abgeschlossenen Akquisition von AudioNova resultiert unter dem Strich aber ein tieferer Reingewinn. Auf normalisierter Basis wurde indes eine Gewinnsteigerung erreicht. Das Management bestätigt die bisherige Guidance für das Gesamtjahr. Der Markt reagiert mit Kursaufschlägen auf das Resultat.

Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr gegenüber der Vorjahresperiode um 6,7% auf 1,07 Mrd CHF und in Lokalwährungen (LW) um 5,5%. Das akquisitionsbedingte Wachstum belief sich auf 4,5%, wie der Konzern am Montag mitteilt.

«Dabei hat sich das Wachstum gegen Ende des Halbjahres beschleunigt, nachdem uns zu Beginn des Semesters noch ein Gegenwind, insbesondere in Deutschland wegen der AudioNova-Übernahme, entgegen blies», stellte CEO Lukas Braunschweiler im Gespräch mit AWP fest.

Bruttomarge erhöht
Der Bruttogewinn stieg um 9,5% auf 724 Mio. Die Bruttomarge betrug 67,6% nach 65,9% im Vorjahr. Der um Einmalkosten für die zugekaufte AudioNova normalisierte EBITA stieg um 5,2% auf knapp 206 Mio, die entsprechende Marge betrug 19,2%, nach 19,5% im Vorjahr. Der ausgewiesene EBITA belief sich auf 196 Mio und blieb damit in Schweizer Franken unverändert. Die entsprechende Marge betrug 18,3%.

Unter dem Strich lag der Reingewinn bei 152 Mio CHF, ohne die Einmaleffekte wären es 161 Mio gewesen. Das entspricht auf ausgewiesener Basis einem Rückgang von 3,4%, auf normalisierter Basis jedoch einem Anstieg von 2,5%.

Alle Geschäftsbereiche hätten ein solides Wachstum erzielt, sagte Braunschweiler weiter. Dabei habe das Unternehmen von der Einführung einer Reihe neuer Produkte profitiert, welche von Kunden «hervorragend» aufgenommen worden seien und gegen Ende des Geschäftshalbjahres zu einer markanten Steigerung im Umsatz beigetragen hätten, führte Braunschweiler aus. Insbesondere die Hörgeräte mit wiederaufladbaren Batterien der Belong-Plattform seien auf hohe Resonanz gestossen. Die mit diesem Produkt realisierten Verkäufe hätten über 50% des Belong-Umsatzes auf sich vereinigt. Kalkuliert habe Sonova mit etwa 25%, sagte Braunschweiler.

In den USA, wo des Retailgeschäft gestrafft worden sei, hat sich der Umsatz in Lokalwährung unverändert entwickelt. Der Marktanteil beim «Department of Veterans Affairs» (VA) zeigte in den letzten Monaten einen positiven Trend. Die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump im Vorfeld abgegebene Drohung, er wolle Obamacare wieder rückgängig machen, hätte seiner Einschätzung zufolge keinen Einfluss auf die Hörgerätebranche, ergänzte der CEO.

EMEA, die grösste Region der Gruppe, verzeichnete mit +12% in Lokalwährungen ein starkes Umsatzwachstum. Die Region Asien/Pazifik erzielte einen Umsatzanstieg von lediglich 1,6% in Lokalwährungen. Während Australien zulegen konnte, sei der Umsatz in China im Vorfeld von Produkteinführungen im Oktober zurückgegangen.

Zuversichtlich für das zweite Halbjahr
«Dass sich das Wachstum gegen Ende des Halbjahres beschleunigt hat, stimmt uns bezüglich unserer Guidance zuversichtlich», so Braunschweiler weiter. Sonova gehe davon aus, dass das Umsatzwachstum im Zuge der positiven Marktreaktion auf die neu eingeführten Produkte in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres an Fahrt gewinnen werde, zeigte sich der CEO überzeugt. Inklusive der Akquisition von AudioNova erwartet die Gesellschaft 2016/17 ein konsolidiertes Umsatzwachstum von 14-16% in Lokalwährungen. Unter Ausschluss der Einmalkosten rechnet Sonova mit einem Anstieg des EBITA um 8-12% in Lokalwährungen. Bestätigt werden auch die Mittelfristziele.

Die Sonova-Aktien reagierten positiv auf die Zahlen, die auf Stufe Umsatz und EBIT die Erwartungen in etwa erfüllten, auf Stufe Reingewinn jedoch leicht verfehlten. Analysten bezeichnen die Resultate insgesamt als wenig inspirierend. Die Sonova-Titel schlossen am Montag 1,1% fester auf 130,60 CHF, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt 0,8% gewann. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar