Lukas Braunschweiler, CEO Sonova. (Foto: Sonova)
Stäfa – Der Hörsystem-Hersteller Sonova hat im ersten Halbjahr 2013/14 (per Ende September) weiter zugelegt und die Erwartungen des Marktes übertroffen. Aufgrund des bisherigen Wachstums und der positiven Aussichten für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres erhöht das Management die vor rund zwei Monaten noch bestätigten Prognosen. Damit hat der Konzern einen weiteren Schritt gemacht, um die mittelfristigen Zielsetzungen zu erreichen.
Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum gegenüber der Vorjahresperiode um 8,6% auf 947,8 Mio CHF. In lokalen Währungen (LW) betrug das Umsatzwachstum 10,4%. Der negative Wechselkurseinfluss hat 1,8% betragen. Die organische Zuwachsrate sei bei «sehr soliden» 9,6% gelegen, teilt Sonova am Montag mit. 0,8% seien auf Akquisitionen entfallen.
Der EBITA stieg um 10,6% auf 206,2 Mio (+13% in LW), die entsprechende Marge wuchs um 40 Basispunkte (BP) auf 21,8%. Der negative Wechselkurseffekt hat die EBITA-Marge um 10 Basispunkte (BP) geschmälert, heisst es weiter. Der EBIT betrug 193,3 Mio CHF, was einem Plus von gut 11% gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Unter dem Strich verblieb ein um 10,1% höherer Reingewinn von 163,7 Mio bzw. von 2,39 (VJ 2,23) CHF je Aktie.
Damit wurden die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten übertroffen – beim Umsatz deutlich, ansonsten lag der Konzern am oberen Ende der Schätzungsbandbreiten. Von AWP befragte Analysten hatten gemäss AWP-Konsens mit einem Umsatz von 926,4 Mio CHF, einem EBITA von 200,2 Mio sowie einem EBIT von 189,9 Mio und Reingewinn von 161,7 Mio gerechnet.
Breit abgestütztes Wachstum
Alle Hauptregionen erzielten laut Communiqué einen «soliden» Umsatzzuwachs in Lokalwährungen. Vor allem der Erfolg der neuen Phonak-Produkte auf Basis der «Quest»-Plattform habe einen «erheblichen» Beitrag zum Wachstum geleistet. CEO Lukas Braunschweiler führt das Wachstum auf den gestiegenen Produktabsatz in den verschiedenen Geschäftsbereichen und Produktgruppen sowie Regionen zurück. «Gleichzeitig haben wir unsere Margen deutlich verbessert und so einen weiteren Schritt zur Umsetzung unserer mittelfristigen finanziellen Ziele gemacht.»
Das Kerngeschäft mit Hörgeräten hat den Umsatz um 8,1% (+9,9% in LW) auf 865,8 Mio CHF gesteigert. Das organische Umsatzwachstum wird mit 9,0% angegeben; Akquisitionen trugen 0,9% bei. Das Wachstum sei sowohl vom Grosshandel als auch vom Retailgeschäft getragen worden, heisst es weiter. Unter den wichtigsten Märkten stieg der Umsatz in der Region EMEA (Umsatzanteil 38%) um 8,3% in LW und in den USA (39%) um 10,1%. Asien-Pazifik legte um fast 23% zu und kam auf einen Umsatzanteil von 11%. Die EBITA-Marge dieses Segmentes stieg um 50 BP auf 23,8%.
Die Umsätze im Hörimplantat-Segment kletterten um 15% (gut 16% in LW) auf 82,0 Mio CHF. Das Segment hat laut Mitteilung die Gewinnschwelle erreicht, obwohl das Ergebnis unter jenem in der Vorjahresperiode lag.
Knapp gehaltene Bruttomarge
Die Bruttomarge konnte in der Berichtsperiode trotz anhaltendem Preisdruck beinahe gehalten werden mit 68,5% (-30 BP), wobei hier die Wechselkursentwicklungen und ein temporär veränderter Produktmix laut CEO Braunschweiler gedrückt haben. «Wir haben das Gesamtpricing gut unter Kontrolle», sagte de CEO am Montag im Gespräch mit AWP.
Erreicht worden sei die «stabile Marge» dank des Kanalmixes (Grossverteiler, Retailgeschäft) sowie des Länder- und Produktmix. «Wir investieren auch viel in Innovationen, was uns erlaubt den Preis zurückzusetzen», so der CEO weiter. In der Berichtsperiode wurden netto 59,4 Mio (+5,3%) oder 6,3% des Umsatzes in die Forschung und Entwicklung gesteckt.
Ausblick erhöht
Das Management hat den Ausblick erhöht «aufgrund der soliden Entwicklung und in Anbetracht der positiven Aussichten für das zweite Geschäftshalbjahr 2013/14 in beiden Segmenten, Hörgeräte und Cochlea-Implantate». Neu wird ein Umsatzwachstum von 8 bis 10% und ein Anstieg im EBITA von 11% bis 14% erwartet. Die Prognose versteht sich in Lokalwährungen und gegenüber dem normalisierten Vorjahresergebnis gemäss dem Geschäftsbericht 2012/13.
Die bisherigen Prognose sah währungsbereinigt und auf normalisierter Basis ein Wachstum im Umsatz von 6 bis 8% und einen Anstieg im EBITA von 9% bis 13% vor.
Im derzeitigen Umfeld geht das Management zudem davon aus, dass sich der etwas negative Währungseffekt der ersten Jahreshälfte auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. (awp/mc/upd/ps)