Genf – Der Settop-Boxen-Hersteller Advanced Digital Broadcast (ADB) hat das erste Semester mit einem leichten Minus abgeschlossen, erreichte aber eine deutliche Steigerung des Umsatzes. Das Unternehmen befindet sich nach wie vor in einem Transformationsprozess, der bald abgeschlossen werden soll. Für die nahe Zukunft zeigt sich das Management in Anbetracht des Marktumfeldes vorsichtig optimistisch.
ADB hat im ersten Halbjahr 2012 einen um knapp 25% höheren Umsatz von 213,7 Mio USD erwirtschaftet, wie das Unternehmen mitteilte. Insbesondere die grossen Sportereignisse wie Fussball-EM und die Olympischen Spiele hätten sich positiv bemerkbar gemacht. Doch auch interne Gründe spielten eine Rolle: Wegen der eingeleiteten Reorganisation der Gesellschaft im vergangenen Jahr, die 2011 den Umsatz schmälerte, fiel das Wachstum deutlicher aus.
Digitales TV als Wachstumstreiber
Zum Umsatz trugen die Verkäufe von digitalen TV-Produkten 62% bei, die Verkäufe von Breitband-Ausrüstung 27% und die Serviceleistungen 11%. Europa bleibt dabei der mit Abstand wichtigste Markt mit einem Umsatzanteil von 92% (Westeuropa 79%, Osteuropa 13%). Amerika (7%) und Asien (1%) spielen eine untergeordnete Rolle. Ferner haben in der Abrechnungsperiode die grössten zehn Kunden 77% Umsatz beigesteuert, was gemessen am Vorjahr etwas höher ist.
Die Lieferengpässe bei Laufwerken hätten sich inzwischen abgebaut. Hohe Preise hätten sich aber weiterhin auf die Bruttomarge ausgewirkt. Die Endgerätepreise seien aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes nur sehr behutsam angehoben worden.
Bruttogewinn steigt deutlich
Der Bruttogewinn stieg in der ersten Jahreshälfte um 17% auf 59,0 Mio USD, was einer Bruttomarge von 27,6% (VJ 29,2%) entspricht. Der EBIT (vor Akquisitions- und Reorganisations-Kosten) wuchs auf 4,47 Mio USD verglichen mit dem Vorjahreswert von 0,92 Mio.
Inklusive Reorganisationskosten stieg der EBIT auf plus 1,75 Mio USD verglichen mit einem Fehlbetrag in Höhe von 2,34 Mio im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich verblieb ein Reinverlust 0,38 Mio nach einem Minus in Höhe von 4,54 Mio im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie (verwässert) lag bei 0,07 USD nach zuvor -0,84 USD. «Wir sind mit den erreichten Zielen relativ zufrieden», summiert CEO Andrew Rybicki das zweite Semester.
Tieferer operativer Aufwand erwartet
Der operative Aufwand betrug 53,9 Mio USD, wobei darin die F&E-Kosten um gut 15% gestiegen sind. ADB begründet diese Zunahme mit der Reorganisation, die mit 2,7 Mio USD zu Buche schlug. Dieser Betrag solle im zweiten Semester «signifikant» tiefer ausfallen.
Vorsichtiger Ausblick
Für die zweite Jahreshälfte 2012 bleibe man jedoch vorsichtig. Obwohl der Umbau des Unternehmens kurz vor dem Abschluss stehe müsse noch Einiges unternommen werden, was einen «störenden» Einfluss auf das Wachstum haben könnte, schreibt ADB in dem Communiqué weiter. Zudem seien die makroökonomischen Verhältnisse im Hauptmarkt Europa nach wie vor schwierig und deren Auswirkung auf die Geschäftszahlen von ADB schwer vorhersehbar. (awp/mc/pg)