SPS-CEO Markus Graf.
Olten – Das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site (SPS) hat im ersten Halbjahr 2011 unter anderem vom tiefen Zinsniveau und dem steigenden Interesse an direkten Immobilienanlagen profitiert. Entsprechend wurde der Gewinn kräftig gesteigert. Das Umfeld sei zwar unsicherer geworden, die Voraussetzungen für Immobilien in Premiumlagen aber weiter positiv.
Der Reingewinn vor Neubewertungseffekten stieg um knapp 24% auf 105,1 Mio CHF. Inklusive Neubewertungseffekte (NB) wurde der den Aktionären zurechenbare Gewinn gar um rund 41% auf 152,4 Mio gesteigert, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. Die Neubewertungen fielen mit +77,8 Mio auch deutlich höher aus als die +40,4 Mio im Vorjahr.
Ertragsausfallquote leicht erhöht
Der EBIT vor NB fiel minimal um 0,3% auf 163,7 Mio CHF. Der Ertrag aus Vermietung lag um 3,6% tiefer bei 203,8 Mio. Dies sei hauptsächlich auf Verkäufe im Rahmen der Portfoliobereinigung zurückzuführen. Die Ertragsausfallquote erhöhte sich aufgrund punktueller Leerstände zum Stichtag auf 4,9%, nachdem sie Ende 2010 noch bei 4,2% und im Vorjahr bei 4,0% gelegen hatte. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten teilweise übertroffen. Beim Mietertrag lagen die Konsensschätzungen bei 203,7 Mio CHF. Beim Gewinn vor Neubewertungseffekten wurden 103,4 Mio erwartet.
Gesamtertrag um 5,7 Prozent rückläufig
Der Gesamtertrag, in dem auch der Umsatz der Detailhandelssparte enthalten ist, ging um 5,7% auf 279,1 Mio zurück. Der Verkaufsumsatz des Warenhauses Jelmoli auf eigenbewirtschafteten Flächen lag um 3,3% höher bei 68,8 Mio. Das Eigenkapital betrug 3,2 Mrd CHF nach 3,1 Mrd im Vorjahr, die Eigenkapitalquote stieg auf 37,9% von 36,8%. «Das erste Halbjahr stand klar im Zeichen des qualitativen Wachstums, wie die deutliche Stärkung der Ertragskraft bei relativ bescheidenem Portfoliowachstum belegt», wird CEO Markus Graf in der Mitteilung zitiert.
Swiss Prime Tower: Ausbau verläuft nach Plan
Der Marktwert des SPS-Portfolios liegt zur Jahresmitte bei 8,2 Mrd CHF nach 8,0 Mrd zum Jahresende 2010. Der Net Asset Value (NAV) nach latenten Steuern lag per 30. Juni 2011 bei 59,50 CHF und damit um 3% über dem Vorjahr. Das Portfolio setzt sich derzeit aus 175 Bestandsliegenschaften, 12 Baulandparzellen und 5 Entwicklungsprojekten wie den Prime Tower oder SkyKey zusammen. 7 nicht strategiekonforme Objekte seien mit Gewinn verkauft worden. Im derzeit grössten Gebäude der Schweiz, dem Prime Tower, verliefen die Ausbauten nach Plan, erste Mieter seien bereits eingezogen. Die Mieterträge aus den im zweiten Halbjahr 2011 fertig gestellten und praktisch voll vermieteten Bauprojekten auf dem Maag Areal werden die Ertragssituation positiv beeinflussen, heisst es weiter.
Weiterhin positive Entwicklung in der Schweiz erwartet
Für 2011 passt SPS den Ausblick für die Ertragsausfallquote ganz leicht an und erwartet nun für die zweite Jahreshälfte einen Leerstand von «um 5%». Bislang war eine Ertragsausfallquote für das Gesamtjahr von 4,5% bis 5,0% angestrebt worden. Die Unsicherheit über die Kreditwürdigkeit führender Industriestaaten hätten zu einem wirtschaftlich volatilen Umfeld geführt. Für die Schweiz blieben aber die fundamentalen Voraussetzungen für eine weiterhin positive Entwicklung von SPS gut. Der Betriebsgewinn (EBIT) vor Neubewertungseffekten soll weiter über dem Vorjahreswert liegen. (awp/mc/upd/ps)