SPS verdient im 1. Halbjahr mit stabilem Ertrag weniger

SPS verdient im 1. Halbjahr mit stabilem Ertrag weniger
René Zahnd, CEO Swiss Prime Site. (Foto: SPS)

Olten – Das Immobilienunternehmen SPS hat im ersten Halbjahr 2016 dank Zukäufen den Gesamtertrag stabil gehalten, unter dem Strich aber weniger verdient. Zulegen konnte der Branchenprimus im Geschäftsfeld Leben und Wohnen im Alter, wogegen die Erträge in den anderen beiden Bereichen Immobilien und Retail insgesamt rückläufig waren. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wird bestätigt. An der Börse und unter Analysten kommen die News gut an.

Der Gesamtertrag kam mit 497,4 Mio CHF praktisch auf dem Vorjahresniveau zu liegen, wie der Konzern am Donnerstag mitteilt. Auch bei den Mieteinnahmen als grösstem Posten resultierte mit 225,5 Mio ein nahezu stabiler Ertrag. Hier hatten Analysten im AWP-Konsens etwas mehr erwartet.

Höhere Personalkosten
Demgegenüber steht ein um 13% höherer Betriebsaufwand von 341,9 Mio CHF, wofür insbesondere die gestiegenen Personalkosten (+45% auf 184,7 Mio) verantwortlich sind. Dies ist hauptsächlich auf die Übernahme der Seniocare Gruppe im Oktober 2015 und der Boas Senior Care im Februar 2016 zurückzuführen. Damit hat sich die Zahl der bei SPS Beschäftigten gegenüber Juni 2015 um rund zwei Drittel erhöht.

Das Ergebnis auf Stufe EBIT schrumpfte so um 13% auf 174,2 Mio CHF. Unter Strich resultiert aufgrund tieferer Ertragssteuern ein Gewinnrückgang von 9,8% auf 120,3 Mio, womit die Analystenschätzungen relativ klar übertroffen wurden.

Wachstum im Bereich Alterswohnen
Im Geschäftsfeld Leben und Wohnen im Alter ist SPS aufgrund der erwähnten Übernahmen (Seniocare, Boas) markant gewachsen. Hier kletterte der Ertrag insgesamt um 86% auf 189,1 Mio CHF und glich damit die Rückgänge in den beiden anderen Segmenten nahezu aus. Das Ergebnis auf Stufe EBIT legte dagegen nur um etwa 6% zu. Wegen der Integrationskosten sei der Vorjahresvergleich allerdings nur bedingt aussagekräftig, hält SPS fest.

Das Geschäftsfeld Immobilien schnitt erwartungsgemäss unter dem Vorjahr ab (Gesamtertrag -24% auf 262,6 Mio; EBIT -33% auf 222,9 Mio). Im Vorjahreszeitraum wurde allerdings erstmals in der 16-jährigen Firmengeschichte ein Ertrag aus dem Verkauf von Stockwerkeigentum (von 74 Mio CHF) verbucht. Im Berichtszeitraum wurde dagegen nichts verkauft. Der von der Tochter Wincasa stammende Ertrag aus Immobiliendienstleistungen entwickelte sich positiv (+4,2% auf 54,9 Mio), insbesondere aufgrund der gewonnenen Mandate von Swisscom und Swisscanto, wie SPS dazu anmerkt.

Jelmoli weiter in den roten Zahlen
Im dritten Geschäftsfeld Retail, das mittlerweile nur noch das Kaufhaus Jelmoli in Zürich umfasst, resultiert ein Ertragsrückgang um insgesamt 8,9% auf 67,8 Mio CHF. Im Sommer des Vorjahres hatte sich SPS vom bis dahin in Eigenregie betriebenen Restaurant Clouds im Zürcher Prime Tower getrennt, womit die Abnahme zu begründen ist. Jelmoli blieb auch im Berichtszeitraum operativ in den roten Zahlen (-6,9 Mio CHF), der Umsatz schrumpfte um 1,1% auf 60,2 Mio. Entgegen des allgemeinen Rückgangs der Kundenfrequenz in der Zürcher Innenstadt seien im Jelmoli aber steigende Besucherzahlen gemessen worden, fügt SPS an.

Guidance bestätigt
Die Guidance für das Geschäftsjahr 2016 wird bestätigt. Demzufolge rechnet die Konzernleitung mit einer Steigerung des Mietertrags und des Betriebsertrags insgesamt, was eine Steigerung im zweiten Semester gegenüber des ersten impliziert. Die Leerstandsquote werde sich weiter reduzieren, heisst es denn auch. Ende Juni kam die entsprechende Quote bei 6,4% zu liegen nach 6,5% per Ende März und 6,7% per Ende 2015.

Analysten zeigen sich angetan. «Gute operative Resultate», heisst es beispielsweise beim Broker Baader Helvea, der die Aktien bei einem Kursziel von 90 CHF zum Kauf empfiehlt. Die Bank Vontobel fasst den Zahlenkranz als «solide» zusammen («Hold»; 80 CHF). (awp/mc/upd/pg)

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