SVP-Nationalrat Peter Spuhler.
Zürich – Der Unternehmer und SVP-Nationalrat Peter Spuhler ermutigt die Schweizerische Nationalbank, nach neuen Wegen zu suchen. In einem Interview mit der «Handelszeitung» (Vorabdruck der Ausgabe vom 22.09.) schlägt er vor, die Mittel, die für die Franken-Schwächung eingesetzt werden, für Aktienkäufe in Europa und den USA zu verwenden. Dies sei besser als sie in europäischen Staatsanleihen anzulegen.
«Vielleicht müssen wir ganz neue Wege beschreiten. Wir könnten uns zum Beispiel die Chinesen zum Vorbild nehmen, die mit ihren Devisenüberschüssen weltweit Land, Unternehmen und Infrastruktur kaufen», sagt Spuhler gegenüber dem Blatt. Dazu bedürfe es auch keines Staatsfonds, da die SNB bereits heute die Möglichkeit habe, Aktien zu erwerben.
Aktien von Unternehmen im Euro-Raum im Fokus
«Wenn die Nationalbank jetzt einen Mindestkurs von 1,20 zum Euro fixiert und dazu möglicherweise Hunderte von Milliarden Franken einsetzen muss, dann sollte sie dafür wenigstens reale Werte kaufen statt europäischer Staatsanleihen und Devisen mit grossem Abschreibungspotenzial,» so Spuhler weiter. Als mögliche Kandidaten führt er Aktien von Unternehmen aus dem Euro-Raum wie Siemens, Daimler oder Shell, aber auch US-Firmen wie General Electric oder Coca-Cola an.
Die SNB spekuliert heute schon
Den Einwand, damit würde die Nationalbank zu einem Spekulanten, lässt er nicht gelten. «Das ist sie doch schon, wenn sie europäische Staatsanleihen aufkauft. Da bestehen ebenfalls Verlustrisiken … Der Kauf von europäischen Staatspapieren birgt relativ grosse Risiken, wenn wir die Schuldensituation in der Euro-Zone betrachten. Mit realen Werten ist das Risiko vergleichsweise gering», so der Nationalrat und Chef von Stadler Rail. Die Aktienkurse seien stark gefallen und hätten damit ein hohes Gewinnpotenzial. Es gäbe so viele gute Unternehmen, die sich schnell wieder erholen würden. (awp/mc/pg)