Bussnang – Stadler Rail hat einen bereits im Juni gemeldeten Auftrag in Deutschland nun auf sicher. Das Unternehmen hatte den Zuschlag bei einer Ausschreibung des Nahverkehrsverbundes Schleswig-Holstein erhalten. Nach Ablauf der Einsprachefrist ist der Zuschlag nun rechtskräftig, wie Stadler am Dienstag mitteilte.
Stadler liefert 55 Flirt Akku-Triebzüge und wird mit der Instandhaltung der Fahrzeuge über einen Zeitraum von 30 Jahren betraut. Der Auftragswert liegt bei rund 600 Millionen Euro, wie Stadler weiter schrieb. Damit habe man sich bei der ersten Green-Technology-Ausschreibung über Fahrzeuge mit alternativen Antrieben ohne Diesel in Deutschland durchsetzen können.
Die Fahrzeuge sollen ab Ende 2022 in den bisher mit Diesel-Fahrzeugen betriebenen Netzen Nord und Ost des Verbundes zum Einsatz kommen. Sie seien deutlich leiser, energiesparender und spurtstärker als die bisher eingesetzten Züge. Die Elektrobahnen können 198 Fahrgäste befördern, davon 124 auf Sitzplätzen. Die zweiteiligen Züge sind barrierefrei, klimatisiert und mit WLAN ausgestattet.
Bis zu 150 Kilometer Akku-Reichweite
Die Reichweite der Züge, bei denen die Akkus auf dem Dach montiert sind, soll bis zu 150 Kilometer betragen. Sie werden an den vorhandenen Oberleitungen aufgeladen, vor allem in den Bahnhöfen Kiel, Neumünster, Flensburg, Lübeck, Lüneburg sowie auf der Strecke Osterrönfeld-Jübek. Zudem sollen zusätzliche Ladevorrichtungen geschaffen und bestehende Oberleitungen verlängert werden.
Für die Instandhaltung der Elektrobahnen ist Stadler Rail verantwortlich. Dafür sind in den Orten Rendsburg und Neumünster Werkstätten geplant. (awp/mc/ps)
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