Peter Spuhler, Inhaber und CEO Stadler Rail Gruppe.
Bussnang – Stadler und die russische Bahngesellschaft Aeroexpress haben einen Vertrag aus dem Jahr 2013 neu verhandelt und die Zahl der zu liefernden Züge reduziert. Wegen der Erdöl- und Erdgaskrise sowie wegen der Sanktionen gegen Russland und dem damit zusammenhängenden Rubelzerfall sei das Bahnunternehmen in Zahlungsschwierigkeiten geraten, wie Stadler am Donnerstag mitteilt.
Ursprünglich hatte Aeroexpress 24 Doppelstocktriebzüge bei dem Schweizer Bahn-Bauer geordert. Neu übernimmt Aeroexpress neun sechsteilige und zwei vierteilige Doppelstocktriebzüge. Diese sollen rechtzeitig zur Fussball-WM 2018 in Moskau hin die beiden Flughäfen Domodedowo und Vnukovo mit dem Stadtzentrum verbinden. Zudem wird die Rückzahlungsdauer verlängert und eine sogenannte Grace Period gewährt, womit ein Zahlungsaufschub gemeint ist.
Massgeschneiderte Vertragslösung
Stadler habe Hand geboten und in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Exportrisikoversicherung sowie den finanzierenden Banken, darunter die Gazprom-Bank, eine massgeschneiderte Vertragslösung präsentiert, heisst es weiter. Von den verbleibenden 13 vierteiligen Doppelstocktriebzügen seien fünf nach Aserbaidschan verkauft worden. Für vier weitere Doppelstocktriebzüge sei am Tag zuvor in Georgien ein Vertrag unterschrieben worden. Man hoffe, dass die vier verbleibenden Züge im Rahmen der Fussball-WM in Moskau für Aeroexpress in Betrieb gehen können, um Engpässe abzufedern, so Stadler weiter. (awp/mc/ps)