Stadler produziert erstmals U-Bahn-Züge für Berlin

Peter Spuhler

Stadler-Rail-CEO Peter Spuhler.

Berlin – Nach der erfolgreichen Beteiligung an einer europaweiten Ausschreibung produziert der Berliner Schienenfahrzeughersteller Stadler Pankow GmbH bis 2015 zwei neue U-Bahn-Vorserienfahrzeuge für die Berliner Verkehrsbetriebe BVG. Zudem besteht bei erfolgreichem Testbetrieb eine Option auf Serienherstellung für bis zu weitere 34 Fahrzeuge, die dann ab 2017 an die BVG ausgeliefert werden könnten.

„Stadler Pankow überzeugte mit einem innovativen Konzept und seinen Referenzen im Schienenfahrzeugbereich“, so Hans-Christian Kaiser, Direktor U-Bahn der Berliner Verkehrsbetriebe. „Die durchgehenden Vier-Wagenzüge werden eine neue Bezeichnung in die Berliner U-Bahntypologie einführen und als IK-Züge der Kleinprofilfahrzeuge eingesetzt. Sie sollen die seit mehr als 45 Jahren im Einsatz befindlichen U-Bahnen der Serie A3L71 ersetzen und unsere Fahrzeugflotte modernisieren.“

Produktion in Deutschland
„Wir freuen uns, dass wir unsere jahrzehntelange Erfahrung und unser technisches Know-how auch im Segment U-Bahnen unter Beweis stellen können. Gleichzeitig erschliessen wir mit diesem Auftrag erstmals den Schienenfahrzeugmarkt in der Hauptstadt“, sagt Michael Daum, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH. „Sämtliche Leistungen wie Entwicklung, Konstruktion und Fertigung der Fahrzeuge sowie Montierung, Lackierung und Inbetriebnahme werden dabei in den unternehmenseigenen Produktionsstätten Pankow, Reinickendorf und Hohenschönhausen erbracht.

«Bombierung»
Die Besonderheit der neuen U-Bahnfahrzeuge ist die sogenannte „Bombierung“. Die U-Bahnwagen wölben sich dabei in der Mitte leicht nach aussen, so dass mehr Platz im Fahrgastraum entsteht, ohne dass die für die Tunnel massgeblichen Begrenzungen überschritten werden. Die Züge verfügen über eine Gesamt-Kapazität von etwa 330 Plätzen, davon etwa 80 Sitzplätze in Längsbestuhlung und 250 Stehplätze. Als Nachfolger des Typs HK zeichnen sie sich durch vergrösserte Mehrzweckbereiche aus, so dass die künftigen Transportbedingungen für mobilitätseingeschränkte Personen sowie sperriges Gepäck und Kinderwagen verbessert werden. Die konkrete Innenraumgestaltung befindet sich derzeit in der Abstimmungsphase. Darüber hinaus erhalten die Züge eine energiesparende Beleuchtungs- und Signaltechnik sowie TFT-Monitore im Fahrgastbereich. (Stadler Rail/mc/ps)

Über Stadler Rail Group
Stadler Rail Group, der Systemanbieter von kundenspezifischen Lösungen im Schienenfahrzeugbau, umfasst Standorte in der Schweiz (Altenrhein, Bussnang, Winterthur und Biel), in Deutschland (Berlin-Pankow, Berlin-Hohenschönhausen, Berlin-Reinickendorf und Velten), Polen, Ungarn, Tschechien, Italien, Österreich, Algerien und den USA. Gruppenweit werden rund 4’500 Mitarbeitende beschäftigt, davon 2’800 an den Schweizer Standorten. Die bekanntesten Fahrzeugfamilien der Stadler Rail Group sind der Gelenktriebwagen GTW (562 verkaufte Züge), der Regio Shuttle RS1 (497 verkaufte Züge), der FLIRT (758 verkaufte Züge) und der Doppelstocktriebzug KISS (133 verkaufte Züge) im Segment der Vollbahnen und die Variobahn (290 verkaufte Fahrzeuge) sowie der Tango (101 verkaufte Fahrzeuge) im Segment der Strassenbahnen. Des Weiteren stellt Stadler Meterspurfahrzeuge, Reisezugwagen und Lokomotiven her und ist weltweit der führende Hersteller von Zahnradbahnfahrzeugen.

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